• Gestern war der Prologue, Dennis Mentschow sichert sich das erste goldene Trikot der 60. Spanienrundfahrt, Vorjahressieger Roberto Heras legt ein beachtliches Zeitfahren hin und belegt Rang 7.
    Sicher Jan Ullrich startet hier nicht, auch nicht Lance Armstrong, aber es ist die dritt schwerste Rundfahrt (nach TdF und Giro), die spanischen Topkletterer legen hier immer wieder tolle Leistungen hin (Vielleicht schafft Euskatel ja hier mal wieder zu überzeugen), außerdem werden sich Erik Zabel und Claudio Petacchi um Etappensiege.
    Die antretenden Namen sind auch nicht ganz ohne Heras, Beloki, Botero, Mayo, Bettini, Gonzalez, Azevedo, Simoni, Mancebo, Sevilla sind schon recht klangvolle Namen.
    Also ich werde, wenn meine Arbeit und das Lernen für den Bibu es zuläßt ;( die ganze Geschichte mit viel interesse verfolgen.

    Edit: Die letzten 3 Jahre hat Zabel übrigens die Punktewertung hier gewonnen, Heras hatte im letzten Jahr schon seinen Titel verteidigt.

  • Beloki hatte ja gestern schon wider ziemlich pech und ist gestürzt. werde versuchen immer mal ein paar übertragungen zu sehen, wenn es die zeit her gibt.

    Wo Unrecht zur Gewohnheit wird, wird Widerstand zur Pflicht!

  • Hier mal was zur Geschichte:

    Zitat

    Großereignis mit Startschwierigkeiten

    Die Vuelta

    Einige Jahre später als die Vorbilder in Italien und Frankreich startete in Spanien das Vorhaben, eine große nationale Rundfahrt ins Leben zu rufen. 1935 ist es dann endlich so weit. Wieder sind es die Medien, die das Rennen ermöglichen. Auch in Spanien ist es eine Tagesszeitung, die die Veranstaltung durchführt. Die erste Rundfahrt führte über 14 Etappen, von denen immerhin mehr als zehn länger als 250 Kilometer waren. Noch gehörte die Spanienrundfahrt nicht zu den Toppereignissen im Rennsportkalender und so nahmen vor allem einheimische Sportler am Rennen teil. Ausgerechnet ein Belgier aber war es, der die erste Vuelta für sich entscheiden konnte. Gustave Deloor konnte im Jahr darauf seinen Erfolg wiederholen. Einer der ersten spanischen Radsportstars – Julián Berrendero - konnte in diesem Rennen das erste Mal auf sich aufmerksam machen. In der Biographie diese Rennfahrers spiegelt sich die tragische Geschichte seines Heimatlandes in den folgenden Jahren wider. 1937 war der Bürgerkrieg ausgebrochen, der das Land verwüstete und die Gesellschaft gespaltete. An Radrennen mochte zu dieser Zeit erst einmal niemand denken. Berrendero wurde während des Bürgerkriegs eingezogen, gefangen genommen und verbrachte mehrere Monate in unterschiedlichen Konzentrationslagern. Dass er jemals wieder ein Rennrad besteigen würde, hätte sich der junge Mann in jener Zeit sicher nicht vorstellen können. Doch als die Spanienrundfahrt 1941 wieder ausgetragen wurde, war auch er wieder dabei. Und mehr als das: Er gewann das Rennen und wiederholte im Jahr darauf seinen Erflog noch einmal.

    Nach weiteren zwei Jahren Pause fand die nächste Vuelta im Jahr 1945 statt. Sie stand ganz im Zeichen des wohl besten spanischen Sprinters aller Zeiten, Delio Rodriguez, der am Ende in der Gesamtwertung ganz oben stand. Bei seinen fünf Teilnahmen an der Rundfahrt gelangen ihm sagenhafte 39 Etappensiege. Doch die Erfolge des spanischen Sprinters konnten die wirtschaftlichen und politischen Schwierigkeiten im Spanien der Nachkriegszeit nicht überdecken. Wegen der anhaltend schwierigen sozialen Lage sowie der politischen Isolierung des Franco-Regimes konnte die Vuelta zwischen 1948 und 1954 nur ein einziges Mal ausgetragen werden. Erst danach beginnt die eigentliche Erfolgsgeschichte der Rundfahrt. Immer mehr Radsportstars aus ganz Europa machten sich auf den Weg auf die iberische Halbinsel, um die inzwischen dreiwöchige Rundfahrt zu bestreiten. So hießen die Sieger der Jahre 1962 bis 1965 Rudi Altig, Jacques Anquetil, Raymond Poulidor und Rolf Wolfshohl. Obwohl sich auch Bernard Hinault und Eddy Mercks in die Siegerliste eintrugen, haftete der Spanienrundfahrt lange der Makel der Unprofessionalität an. Die Straßenbeläge waren vielen Profis zu schlecht oder zu schmutzig, gefährliche Unfälle in zumeist unbeleuchteten Tunneln brachten die Vuelta ein Zeit lang derart in Verruf, dass die Sportchefs der großen Fahrer die Rundfahrt oftmals aus deren Kalender strichen. Erst als mit Pedro Delgado und Miguel Indurain Spaniens große Sporthelden über die Landstraßen fuhren, erwachte die Vuelta zu neuer Blüte. Die schwierigen Bergankünfte bei oftmals mörderischen klimatischen Bedingungen im Spätsommer haben dafür gesorgt, dass die Vuelta dem Giro d’Italia den Rang als Nummer zwei unter den großen Rundfahrten zeitweise abgelaufen hat.

    Eigenwillig ist die Spanienrundfahrt allemal. Während die Streckenlängen von Tour und Giro in den vergangenen Jahren stetig abgenommen haben, unter anderem weil man Manipulation verhindern will, wird die Vuelta immer länger.
    (ar)

    Und noch was aktuelles:

    Zitat

    Heras will seinen vierten Titel

    Vuelta von Armstrong-Affäre überschattet


    Granada (dpa) - Die Affäre Lance Armstrong wirft einen Schatten auf die in Granada mit einem Prolog über 7 Kilometer beginnende 60. Spanien-Rundfahrt. Die dort traditionell besonders starken einheimischen Profis werden über 3368 Kilometer auch gegen den Argwohn anfahren müssen.

    Vorjahressieger Roberto Heras, der auch schon 2000 und 2003 gewann, gilt als Topfavorit. Bei der Tour in Frankreich, wo zur Not auch staatliche Stellen die scharfen Anti-Doping-Bestimmungen durchsetzen, war der Spanier chancenlos hinterher gefahren.

    Erik Zabel, der sich bereits drei Mal das Blaue Trikot des Punktbesten gesichert hat, fährt seine letzte Rundfahrt für das T- Mobile-Team und trifft dabei auf die augenblicklich wohl weltbesten Sprinter Alessandro Petacchi (Italien) und Tom Boonen (Belgien). «Mal sehen, was geht. Vielleicht klappt es ja mit einem Etappensieg. Boonen soll angeschlagen sein und Petacchi hatte zuletzt auch keine herausragenden Ergebnisse», sagte Zabels Team-Kollege und Anfahrer Rolf Aldag (37), der zum Saisonende aufhört und seine Schlagfertigkeit dann in die Kommunikations-Abteilung seines Arbeitgebers einbringen wird.

    Zabel, seinem zukünftigen Mannschafts-Kollegen Petacchi und Boonen dient die Vuelta in erster Linie zur Vorbereitung auf die Straßen-WM am 25. September in Madrid, wo ein Sprinter-Kurs auf die Teilnehmer wartet. Für den zweiten deutschen ProTour-Rennstall Gerolsteiner, der die Deutschland-Tour in eindrucksvoller Manier beherrschte, ist die Spanien-Rundfahrt mit 47 Bergwertungen wie für viele andere Teams eher ein Pflichttermin. «Wir fahren mit», antwortete Team-Manager Hans-Michael Holczer auf die Frage nach den eigenen Erwartungen.

    Mit dem ProTour-Status steigt auch in Spanien wie zuletzt beim Giro d`Italia die Qualität der Teilnehmerliste. Neben Heras wollen sich auch der Tour-Vierte Francisco Mancebo (Spanien), der verhinderte Giro-Sieger Gilberto Simoni (Italien), Floyd Landis (USA) und Santiago Botero (Kolumbien) vom Schweizer Phonak-Team, das während der Deutschland-Tour für Doping-Schlagzeilen gesorgt hatte, in den Kampf um das Goldene Trikot einschalten. Im Vorjahr waren unter den ersten 25 nur drei Nicht-Spanier. Der Eindruck einer Lokal-Meisterschaft soll diesmal nicht entstehen.

    und noch ein letztes:

  • Zitat

    Original von UlfN
    ...außerdem werden sich Erik Zabel und Claudio Petacchi um Etappensiege.


    Ich denke, du meinst "Alessandro Petacchi"!?

    Steini

  • Zitat

    Auf der 5. Etappe gab es die Aufgabe eines prominenten Fahrers: Euskatel-Kapitän Iban Mayo ist nicht mehr dabei. Im Ziel der 6. Etappe steht nach 217 Kilometern in Aramon Valdelinares die erste Bergankunft der diesjährigen Vuelta bevor.

    Was ist nur mit Euskatel los. Nicht mal bei der Spanienrundfahrt scheinen sie noch was zu reißen. Schon das 2. Jahr, dass von Misserfolgen geprägt ist. Schon sehr entäuschend!

  • Heras und Mancebo warn vorne zu erwarten, menschow fährt auch super. Das wird noch spannend

    "Viele Menschen sind gut erzogen, um nicht mit vollem Mund zu sprechen, aber sie haben keine Bedenken, es mit leerem Kopf zu tun." (Orson Welles)

  • Tja, ich denke, heute und morgen wird in Spanien, denke ich, ne Menge entschieden. Tippe auf Heras, auch wenn das abschließende Zeitfahren ihn noch mal zurückwerfen wird.
    Zabel wird dieses Wochenende natürlich keine Rolle spielen, bin aber ob er noch die Punktewertung gewinnt.
    Ach und heute war wohl auch recht aufregend, irgendwie schon bitter, wenn man Bergwertung und Ziel nicht auseinander halten kann. :( :lol: