...ist eher ne Fortsetzung
HSG Wetzlar - SC Magdeburg
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nach dem ersten spieltag macht es schon fast sinn einen thread mit tipp auf den ersten rauswurf zu machen. in england kann man da ja auch drauf wetten. ich sag mal gislasson, roth und fitzek stehen schon unter besonderer beobachtung.
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Die HSG Wetzlar feiert den 35:34-Erfolg gegen den SC Magdeburg ausgelassenWie in guten alten Zeiten
06.09.2005
Von Alexander Fischer
Irgendwie war alles wie früher. Wie in den guten alten Zeiten in der Sporthalle Dutenhofen. Nur noch ein wenig ausgelassener, noch lauter, noch verrückter. Die Gegner schlichen gesenkten Hauptes Sekunden nach Spielende in Richtung Kabine. Und die Hausherren lagen sich in den Armen, gaben Autogramme und ließen sich von ihren Anhängern feiern. Emotionen pur! Und dies nach gerade einmal 60 von 2040 langen Saisonminuten in der vermeintlich stärksten Liga der Welt, die noch manche Überraschung - positiv wie negativ - für die Sonntags-Protagonisten bereithalten wird.
"Es ist wie ein Traum, was hier passiert ist", war Trainer Martin Schwalb nach dem 35:34 (18:17)-Erfolg der HSG Wetzlar zum Start in die Runde 2005/2006 der Handball-Bundesliga gegen Titelanwärter SC Magdeburg als einer der Ersten wieder bei Stimme. Und bestätigte bestens gelaunt, was er den Anhängern in den Tagen und Wochen zuvor versprochen hatte: "Die Mannschaft hat gekämpft bis zum Umfallen, meine Jungs haben das Letzte aus sich herausgeholt."
Korrekt! Und zwar bis zur allerletzten Sekunde. Die Uhr zeigte 59 Minuten und 59 Sekunden, die Anzeigetafel den Spielstand 34:34, als sich Alexis Alvanos ein Herz nahm und den Ball fulminant zusammen mit Nationalkeeper Johannes Bitter in die Maschen jagte. Es war Treffer Nummer zwölf des griechischen Linkshänders, der besonders nach der Pause mächtig aufdrehte, achtmal in der zweiten halben Stunde erfolgreich war und damit seinen Landsmann Savas Karipidis, der zehnmal traf, sogar noch in den Schatten stellte.
"Ich bin echt stolz auf diese Truppe. Wie die Männer immer wieder ins Spiel zurückgefunden haben, das hat mich echt beeindruckt", war auch HSG-Manager Rainer Dotzauer voll des Lobes über die von Neu-Trainer Martin Schwalb nach einer völlig verkorksten letzten Saison stark renovierte Mannschaft, die psychisch und physisch voll auf der Höhe war und dem ehemaligen Champions-League-Sieger aus Sachsen-Anhalt schwer zusetzte.Die Führung wechselt ständigBeim 8:4 (12.) durch Nebojsa Golic, beim 17:13 (28.) durch den aus Delitzsch gekommenen Lars Kaufmann sowie beim 18:14 (29.) durch Savas Karipidis von der Siebenmeterlinie wankte der Titelaspirant, fiel aber (noch) nicht. Beim 23:24 (39.) durch Christian Sprenger hatten die Gäste sogar erstmals die Nase vorn und schienen beim 31:29 sieben Minuten vor dem Ende ebenfalls durch den 22-Jährigen die Kräfteverhältnisse endgültig gerade gerückt zu haben.
Doch die HSG bewies Moral. Christian Caillat (2) und Alexis Alvanos warfen die Männer aus der Mittelhessen-Arena bis zur 57. Minute und dem 32:31 wieder ins Match zurück, ehe der im vergangenen Jahr von Panellinios Athen nach Wetzlar gewechselte Alvanos den Sack endgültig zumachte.
"Es macht richtig Spaß, unter Martin Schwalb zu spielen", strahlte Nebojsa Golic nach dem Abpfiff. "Wie wir heute wieder ins Spiel zurückgekommen sind, das war eine echt reife Leistung." Und Christian Caillat, der vorne wie hinten gegen Karol Bielecki mächtig geackert hatte, schmunzelte: "Als wir kurz vor Schluss mit zwei Toren zurücklagen, da wusste ich: Es geht noch was, wir sind noch lange nicht besiegt. Denn irgendwie waren wir ganz schön locker heute."
Lockerer jedenfalls als die hochgehandelten Gäste, die in ihrem Vorhaben, nach neun DDR-Meisterschaften und dem "West-Titel" 2001 endlich wieder einmal am Ende der Saison in der Tabelle ganz oben stehen zu wollen, jäh gebremst wurden. "35 Gegentore sind ein Witz. Wir waren in der Deckung nicht aggressiv genug", schimpfte der aus Essen gekommene Kreisläufer Oliver Roggisch. Und Coach Alfred Gislason, dessen sechste Saison in Magdeburg auf dem Weg zum VfL Gummersbach auch seine letzte sein wird, analysierte: "Unsere Deckungsleistung war nicht in Ordnung. Deshalb war der Sieg für Wetzlar nicht unverdient."Geerken findet Haar in der SuppeEin Erfolg, bei dem HSG-Keeper Axel Geerken dennoch ein Haar in der Suppe fand: "Heute haben wir komplett ohne Torhüter gespielt", wusste der 32-Jährige, dass er und Nikolai Weber kaum Würfe der Renato Vugrinec, Karol Bielecki und Co. zu fassen bekamen. Was ihm Manager Rainer Dotzauer jedoch nicht krumm nahm: "Auf zur Kirmes nach Dutenhofen", wies der 58-Jährige den Seinen im Überschwang der Gefühle den Weg. Es war eben irgendwie alles wie früher.
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Alexis Alvanos über sein Siegtor gegen Magdeburg, den Anruf vom Nationaltrainer und die HSG"Nicht ich bin der Held, sondern das Team"
06.09.2005
Von Volkmar Schäfer
Bei der WM in Tunesien im Frühjahr dieses Jahres erzielte er zwei Sekunden vor dem Ende den 20:19-Siegtreffer für die griechische Nationalmannschaft gegen Frankreich. Am Sonntag ließ sich Alexis Alvanos im Trikot des Handball-Bundesligisten HSG Wetzlar noch eine Sekunde länger Zeit, um zum entscheidenden Wurf auszuholen und die 35:34-Sensation gegen den hohen Favoriten SC Magdeburg perfekt zu machen.
Die Fans der Grün-Weißen feierten den 25-jährigen Linkshänder, der trotz seiner zwölf Treffer und dem Starterfolg seines Clubs im Gespräch mit dieser Zeitung auf dem Boden bleibt.
Alexis Alvanos, das war ja ein Auftakt nach Maß für die HSG und auch für Sie. Wie haben Sie denn die letzten Sekunden des Sonntagskrimis gegen Magdeburg erlebt?
Alexis Alvanos: Ich hatte die Uhr im Blick, als wir zum letzten Anwurf gelaufen sind. Ich wusste genau, dass es noch fünf Sekunden waren. Da gab es nicht mehr viel nachzudenken. Es waren bestimmt zwölf Meter, aus denen ich abgezogen habe. Egal, ich war da und habe das Tor gemacht. Man braucht natürlich etwas Glück dazu, aber das Gefühl danach war schon sensationell, ein Traum wurde wahr. Nicht ich allein bin der Held, sondern das Team.
Aber vor allem die 22 Tore von Savas Karipidis und Ihnen am Sonntag haben die Fans in der Halle verzückt. Gab es denn auch schon Glückwünsche aus Ihrer Heimat?
Alvanos: Ja, außer den vielen Glückwünschen nach dem Spiel in der Halle haben sich am Abend einige Freunde aus Griechenland gemeldet und sich mit Savas und mir gefreut. Eine griechische Tageszeitung hat sogar schon am Montag einen Artikel von unserem Sieg gegen Magdeburg veröffentlicht. Auch unser neuer Nationaltrainer Goran Perkovac hat angerufen und gesagt, dass er sich sehr für uns freue. Übrigens scheint Magdeburg ja ein gutes Pflaster für Savas und mich zu sein, denn vor drei Jahren haben wir mit Panellinios Athen in der Champions League beim SCM zwar mit 28:29 verloren, dabei aber zusammen 20 Tore geworfen.
Der Sieg vom Sonntag soll sicher keine Eintagsfliege werden. Wie geht es mit der HSG weiter?
Alvanos: Das erste Spiel der neuen Saison ist eminent wichtig. Vorher ist man ein bisschen nervös und weiß nicht, wo man steht. Jetzt wissen wir, dass wir eine gute Leistung gezeigt haben und können uns darüber freuen. Aber ein großes Team sind wir erst, wenn wir solche Spiele wie gegen Magdeburg wiederholen. Morgen ist das Ganze schon wieder Schnee von gestern. In Gummersbach müssen wir uns wieder hundertprozentig konzentrieren.
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Bemerkenswert, dass der Wiesbadener kurier berichtet. vermutlich in erster linie wegen schwalb, aber vielleicht füllen die das wallauer loch ja ab und ab auch mit hsg-stories.
ZitatAlles anzeigenFreudentänze nach Überraschungscoup
Gelungener Einstand von Schwalb in WetzlarVom 06.09.2005
VonJürgen Heide
WETZLAR Als Karol Bielecki neun Sekunden vor Schluss zum 34:34 für Magdeburg ausglich, sah es so aus, als würde der Handball-Meisterschaftsfavorit in Wetzlar mit einem blauen Auge davon kommen. Nur fünf Sekunden blieben den Grün-Weißen, nachdem sie die Mittellinie überquert hatten, um den letztjährigen Dritten noch zu bezwingen. Als der überragende Alexis Alvanos eine Sekunde vor Ablauf der Uhr aus neun Metern abzog und der Ball im SC-Gehäuse zum 35:34 (18:17)-Erfolg einschlug, brachen auf und neben dem Spielfeld alle Dämme. Mit Freudentänzen feierten die Gastgeber ihren Coup auf dem Parkett, während sich die HSG-Fans unter den 4400 Zuschauern in der Mittelhessen-Arena glückselig in den Armen lagen.
Zum Einstand von Martin Schwalb hatte der stark verbesserte letztjährige 14. gleich ein Ausrufezeichen gesetzt, weshalb es der neue Trainer auch verschmerzen konnte, dass er sich bei einem Zusammenprall bei den Feierlichkeiten fast den Kiefer ausgerenkt hatte. "Ich bin hochgesprungen und weiß gar nicht mehr, wie ich aufs Feld gekommen bin. Das waren Emotionen pur, für die wir Sport betreiben", sagte ein losgelöster Schwalb nach "dem ersten Schritt eine gute Mannschaft zu werden.".
Zwei Tage zuvor hatte Schwalb dagegen auf der Pressekonferenz vor dem Spiel noch Dampf abgelassen und dabei indirekt seinen Vorgänger Holger Schneider hart kritisiert. "Du kannst ruhig sagen, was du denkst", hatte Manager Rainer Dotzauer Schwalb aufgefordert, als dieser über die Abwehrsysteme der Grün-Weißen sprach. "Da war nichts da", sagte der frühere Wallauer in Richtung des nach Stralsund abgewanderten Schneider. Zudem fiel auch seine Nachfrage bei den Spielern hinsichtlich der Angriffssysteme nicht zu seiner Zufriedenheit aus. "Da war bis auf zwei Sachen, die gut sind, auch nicht viel da, auf das ich zurückgreifen konnte." Doch auch die Spieler hatten ihr Fett wegbekommen, "weil einige nicht so aus dem Urlaub zurückgekommen sind, wie man das hätte erwarten müssen."
Der Coup gegen Magdeburg sei für ihn keine persönliche Genugtuung gewesen, sagte Schwalb, "weil es hier nicht um mich geht." Die intensive Vorbereitung, "Schwalb hat uns ganz schön rennen lassen", so Linksaußen Andreas Klimpke, hatte sich am Sonntag ausgezahlt. "Martin ist einer der besten Trainer in der Liga. Er ist jung und kann sehr gut mit jungen Spieler arbeiten", lobte der zwölffache Torschütze Alvanos seinen Coach, während Klimpke erklärte, "dass Schwalb uns in der Halbzeit gesagt hat, dass wir gewinnen werden und wir von Anfang an daran geglaubt haben." Völlig euphorisch reagierte der seitlich hinter der Bank sitzende Dotzauer auf den Sieg. "Da steckten die gleichen Spieler wie in der vergangen Saison in den Hemden, doch der Geist ist ein anderer", lobte der Manager seinen Coach.
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Herzlichen Glückwunsch an die HSG DM Wetzler und vor allem ihren Trainer Martin Schwalb. Was die in so kurzer Zeit geschaft haben ist schon stark!
Dass man aus diesem Sieg nicht gleich die Europapokal-quali erwarten kann ist denke ich klar. AÄhnliche Leistungen hat man beim TVG letztes Jahr gegen "große Teams" zu Hause auch gesehen. Trotzdem finde ich die Entwicklung der Mannschaft toll.ZitatOriginal von Jever
Ich sags mal anders: Der SCM wird diese Saison maßlos überbewertet, wenn ich da an Abaty, Stiebler, Kretsche uns den alten Sigfus denke...!
Sehe ich übrigens auch ein bisschen so. Seit dem Abgang von Sigurdson (oder hies der anders?) zu Barcelona lief es beim SCM nicht mehr so rund und sie waren Meisterschaftsmäßig doch recht abgeschlagen. -
Der hieß nicht Sigurdsson, sondern Stefansson und ging nicht zu Barca, sondern zu Ciudad Real. Aber Isländer nach Spanien war schon richtig

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Zitat
Original von Alphadex
Herzlichen Glückwunsch an die HSG DM Wetzler und vor allem ihren ...ich weiß ist schwer, aber es heisst HSG Wetzlar.
Das D/M ist schon seit vorletzter saison raus.
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