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Feuchtfröhlicher Freizeitspaß mit SchwimmschuhenSchwerin (dpa) - Wenn Frank-Uwe Groth aus Gneven bei Schwerin über das Wasser läuft, hat das nichts mit höheren Mächten oder Zaubertricks zu tun: Der 43 Jahre alte gelernte Bootsbauer probiert vielmehr seine selbst entwickelten Schwimmschuhe aus.
Regelmäßig läuft er über den Pinnower See in seinen riesigen Schuhen, die er in seiner heimischen Werkstatt produziert und für die er ein erstes eigenes Patent angemeldet hat.
Die Geschichte der Idee ist lang. Bei Recherchen fand Groth allein 900 Patente, die in den vergangenen Jahrhunderten weltweit auf alle möglichen und unmöglichen Wasserlauf- oder -fahrgeräte angemeldet worden seien. Einer der prominentesten Erfinder sei ohne Zweifel der Universalgelehrte Leonardo da Vinci (1452-1519) gewesen, bestätigt Wolf Karge, Geschäftsführer des Technischen Landesmuseums Mecklenburg-Vorpommern. Ein Modell von da Vincis Wasserlatschen ist derzeit in einer Ausstellung des Schweriner Schleswig-Holstein-Hauses zu sehen, sagt Karge.
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In Schwerin liegt auch der Ursprung von Groths "Mecklenburger Schwimmschuhen": 1985 erhielt der Volkseigene Bootsbau-Betrieb "Wiking" den Auftrag, für einen Freiburger Sportartikelhändler eine amerikanische Idee umzusetzen und "Sea Walks" preiswert herzustellen. Entworfen wurden damals schnittige asymmetrische Schuhe mit nach innen gezogenen Spitzen. Doch diese waren aus Plastik-Halbschalen und Polyurethan-Schaum geformt, damit schwer, unhandlich und instabil, erinnert sich Groth, früher Mitarbeiter bei "Wiking".Dennoch liefen die Bootsbauer zum Test mit den komischen Dingern bald recht flott über den Schweriner See und riefen damit ungewollt auch die Grenzhüter auf den Plan: Mit den Spaßschuhen hätte ein trainierter Sportler locker die Elbe gen Westen überqueren können und wäre bei seiner Republikflucht nicht mal zu orten gewesen, sagt der frühere Konstrukteur und VEB-Direktor Jürgen Schubert, heute Bootsbauer in Plate. Also durfte nicht ein einziges der Paare auf den Inlandsmarkt gelangen. Später nicht mehr verkaufte Teile mussten vernichtet werden, nur einige wenige blieben übrig. Diese tauchten nach der Wende in einer alten Scheune wieder auf und wurden zum Vorbild der neuen Schwimmschuhe.
Groth lässt die 2,35 Meter langen Flitzer von einer Kunststoff-Firma in Teterow in einem Stück aus Polyethylen hohl gießen. Damit reduzierte er das Gewicht um ein Drittel auf acht Kilo je Schuh. In seiner Werkstatt glättet er die wasserblauen Riesenlatschen und beklebt sie gelb und rot in Mecklenburgs Landesfarben. Passend dazu gibt es die zum Patent angemeldeten Schubstöcke, die der Läufer wie beim Skifahren zum Fortbewegen auf dem Wasser benötigt. Nutzbar seien die Schuhe für jedermann, verletzen könne man sich nicht, sondern höchstens unfreiwillig baden gehen, meint Groth.
Die ersten Sportler hätten die Spezialschuhe bereits in Gneven zum Preis von 295 Euro je Paar geordert. "Interesse zeigen auch Kanuverleiher, Jugendherbergen und sogar eine Suchtklinik, die Schwimmschuhe in der Bewegungstherapie einsetzen will", sagt der Unternehmer. Für September ist auf dem Pinnower See die erste Schüler-Meisterschaft im Wasserschuhlaufen angesetzt. Auch das Technische Landesmuseum sitzt mit im Boot: Es will historische und moderne Schwimmschuhe nebeneinander ausstellen, sagt Museumschef Karge.
Ich finde die Schuhe ja mal super! Aber mich würde es mal interessieren, was man Berücksichtigen muss! Wie z.B Gewicht etc!