Pokalsiegerwettbewerb 2005/06 (M)

Die GN von heute:

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Internationale Trainingseinheit mit wenig Wert

handball HSG 32:24 gegen Nové Zámky

Der Nordhorner Bundesligist hat auch das Rückspiel gegen den Klub aus der Slowakei gewonnen und damit die dritte Runde im europäischen Pokalsieger-Wettbewerb erreicht. Trainer Lindgren konnte mit Blick auf das nächste Heimspiel gegen Wilhelmshaven einige Stammkräfte schonen.

von frank hartlef
nordhorn – Die HSG Nordhorn hat sich der Pflichtaufgabe souverän entledigt und gegen TJ Start Nové Zámky die dritte Runde im europäischen Pokalsieger-Wettbewerb erreicht.

Dem 31:20-Erfolg in der Slowakei ließen die Grafschafter im Rückspiel einen 32:24 (12:11)-Sieg folgen. Angesichts des Neun-Tore-Polsters aus dem Hinspiel ließen die Gastgeber zunächst die nötige Einstellung und Konzentration vermissen. Folge: Die engagiert auftretenden Slowaken lagen bis zur 22. Minute in Führung (10:9). Dass die Nordhorner nicht hundertprozentig bei der Sache waren, ließ sich an vielen technischen Fehlern, unnötigen Ballverlusten und vergebenen Chancen ablesen. Und dass die Gäste wie im Hinspiel ihr erstes Tor per Kempa-Trick erzielten, zeugte ebenfalls von einer gewissen Gedankenlosigkeit beim Bundesliga-Fünften.

Allerdings verzichtete Lindgren von Beginn an auf seinen angeschlagenen Spielmacher Ljubomir Vranjes (Schulterverletzung).

Zudem ersetzte er schon binnen der ersten 20 Minuten seine beiden Außen Mathias Franzén und Jan Filip und beorderte für den Rest des Spiels die Ergänzungsspieler Pavel Mickal und Nicky Verjans auf die Flügel. Mark Bult war erstmals nach seiner Augenverletzung wieder mit von der Partie, allerdings wirkte der Linkshänder noch ein wenig gehemmt.

Zehn konzentrierte Minuten nach dem Wechsel genügten dann, um der Partie den erwarteten Verlauf zu geben. Vom 12:11-Pausenstand setzten sich die Grafschafter über 15:13 (35.) auf 22:13 (42.) ab und bauten ihren Vorsprung zeitweilig auf bis zu zehn Tore aus. Maik Machulla (7/3) sowie Piotr Przybecki und Robert Arrhenius (je 6) hatten den größten Anteil an der Trefferausbeute, während sich bei den Gästen Tomas Szücs mit zehn Toren zum besten Werfer des Spiels aufschwang.

Die Steigerung bei der HSG im zweiten Abschnitt war vor allem auf eine bessere Deckungsarbeit zurückzuführen. Davon profitierte auch Torhüter Peter Gentzel, der im zweiten Abschnitt mehr Bälle zu fassen bekam als Jesper Larsson, der vor der Pause von seinen Vorderleuten häufig im Stich gelassen worden war. Ein Dutzend Tore nach der Pause fiel nach Kontern, doch mehr Nutzen als ein Gegenstoß-Training auf internationalem Niveau hatte das Europacup-Match nicht zu bieten.

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Viel Spaß und gute Reise, Ines! Bringt nen Sieg mit!

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Nur das Personal gibt Lindgren noch Rätsel auf

Handball Machulla oder Vranjes – Welcher HSG-Spielmacher beginnt in Hard? – Mit Sieg gute Ausgangsbasis schaffen

Das Ziel ist klar: Die HSG Nordhorn strebt gegen den österreichischen Pokalsieger ins Achtelfinale.

Hard/fh – Das Ziel ist klar, allein beim Personal bleibt eine Frage offen: Die HSG Nordhorn trachtet heute im Hinspiel der dritten Europacup-Runde beim HC Superfund Hard (19 Uhr, Halle Am See) danach, sich eine gute Ausgangsbasis für das Rückspiel am Sonnabend, 12. November, in Nordhorn zu verschaffen, um im heimischen Euregium den Sprung ins Achtelfinale des europäischen Pokalsieger-Wettbewerbs perfekt zu machen. Doch als er gestern Abend um 19 Uhr seine Mannschaft zum Abschlusstraining in der modernen Spielstätte in Hard versammelte, war Trainer Ola Lindgren noch nicht klar, wem er heute auf der Spielmacher-Position den Vorzug geben würde: Maik Machulla oder Ljubomir Vranjes.

Gegenüber Vranjes, der gegen den Willen des Trainers für Schwedens Nationalteam am Supercup teilnahm, obwohl er wochenlang im Verein wegen Schulterproblemen geschont worden war, fährt Lindgren eine konsequente Linie. Weil Vranjes am Montag und Dienstag wegen Magenkrämpfen nicht trainiert hat, ließ er ihn beim DHB-Pokalspiel in Aurich 60 Minuten auf der Bank schmoren. Lindgren: "Wer nicht trainiert, kann auch nicht spielen." Im Gegensatz dazu habe Machulla in den vergangenen Wochen "gute Einheiten mit der Mannschaft abgeliefert".

Zudem hat der Deutsche die Rolle des Spielgestalters in den vergangenen Wochen bestens ausgefüllt, während Vranjes zuletzt am 4. Oktober beim Sieg in Großwallstadt mit seinen HSG-Kollegen zusammen gespielt hat. Von einer Machtprobe mit dem wiedergenesenen Vranjes will Lindgren nichts wissen: "Er ist ein wichtiger Spieler, wir brauchen ihn." Spätestens am Dienstag, 8. November, gegen die SG Flensburg-Handewitt ist das Regie-Genie aus Göteborg gefragt. Und nicht nur, dass es gut wäre er, wenn er sich vor dem Bundesliga-Spitzenspiel wieder ein wenig mit seinen Teamkollegen einspielen würde, spräche dafür, dass er in schon in Hard in der Startformation steht. "Die Belastung für Maik war zuletzt sehr groß", überlegt Lindgren.

In welcher Formation die HSG auch beginnt, die Vorgabe des Übungsleiters lautet: "Wir wollen das Spiel gewinnen." Und das so klar wie möglich. Im Grunde wähnt Lindgren sein Team auf den österreichischen Pokalsieger bestens vorbereitet. Doch nachdem beim Tabellensiebten der Handball Liga Austria Trainer Frank Bergemann – wie berichtet – vergangene Woche wegen des enttäuschenden Saisonstarts von 9:7 Punkten entlassen wurde, rätselt Lindgren über die Abwehrformation, die Interimscoach Goran Zivkovic spielen lässt.

Während Bergemann eine 6:0-Deckung bevorzugt, trug der Schweizer HSG-Kreisläufer Iwan Ursic seinem Trainer zu, dass Hard zuletzt in zwei Testspielen gegen Pfadi Winterthur überwiegend in der 3:2:1-Variante abwehrte.

Was den Angriff der Harder angeht, muss die Nordhorner 6:0-Deckung insbesondere auf das Zusammenspiel zwischen Stanislaw Kulintschenko und Kreisläufer Margots Valkovskis achten. Der Lette hat bislang 43 Saisontore erzielt und führt gleichauf mit Rechtsaußen Robert Weber die klubinterne Torjägerwertung an. Weitere Stützen im Team der Vorarlberger sind Torhüter Thomas Huemer und sein Nationalmannschaftskollege Markus Wagesreiter.

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GN von heute

EDIT: Nordhorn gewinnt das Hinspiel 29:24 gegen Hard

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Was sich rund um die HSG Nordhorn in Hard so alles tat

Sauber: Am Dienstag hatte Melanie Tebbel ihren 30. Geburtstag gefeiert; am Donnerstag war die Geschäftsstellen-Mitarbeiterin während der Europacup-Reise nach Hard von den Bundesliga-Handballern mit einem Geschenk-Gutschein überrascht worden; und gestern stand die Schüttorferin schon wieder im Mittelpunkt: Vor dem Punktspiel mit ihrer Mannschaft ließen ihre Kolleginnen aus dem HSG-Team sie im Euregium die Klinken putzen, wie es sich nach gutem, alten Brauch für unverheiratete 30-jährige Frauen gehört.

User: Ljubomir Vranjes hat seinen Laptop auf Reisen immer am Mann und ist ein begeisterter Internet-User. So war der Schwede hochzufrieden, dass er im Sporthotel Lustenau einen Access für das world wide web erwerben konnte, der ihm für fünf Stunden drahtloses Surfen ermöglich sollte. Doch auf dem Hotelzimmer kam der in technischen Dingen recht bewanderte Spielmacher einfach nicht ins Netz. Also rief er die Rezeption an und fragte sicherheitshalber mal nach: "Habt ihr überhaupt W-Lan?". Die Antwort war desillusionierend: "Was ist W-Lan?"

Partnerlook: Wenn Gerd Schütte mit den Handballern von Trainer Ola Lindgren auf Europacup-Reisen geht, trägt der Sprecher des HSG-Beirats stets einen braunen Cord-Anzug, dem Glück bringende Kräfte nachgesagt werden. Doppelt hält besser, dachte sich wohl Bernd Rigterink und wandete sich ebenfalls in braunes Cord, als er am Freitag mit Schütte nach Vorarlberg nachreiste. Weil der Partnerlook so prima hinhaute, der Bundesligist das Hinspiel mit 29:24 (14:11) gewann und im Rückspiel im Euregium (Sbd., 19.30 Uhr) den Einzug in die nächste Runde perfekt machen sollte, können Schütte und Rigterink ihre Cord-Garnituren schon mal getrost aufbügeln lassen, damit sie im Achtelfinale wieder ihren Dienst als Glücksbringer tun können.

Expertenmeinung: Rainer Osmann, der österreichische Bundestrainer aus Eisenach, hatte doppelten Grund sich von Thüringen auf den Weg an den Bodensee zu machen: Am Freitag schaute er sich die Partie zwischen Hard und Nordhorn an und lobte die mit drei Akteuren seiner Auswahl angetretenen Gastgeber zur Pause: "Respekt vor dem, was Hard hier in den ersten 30 Minuten gezeigt hat." Einen Tag später im nur 15 Kilometer entfernten Bregenz war Osmann trotz der 26:28-Niederlage des österreichischen Meisters in der Champions League gegen HB Montpellier allerdings komplett aus dem Häuschen: "Das war die beste Leistung einer österreichischen Vereinsmannschaft, die ich jemals gesehen habe."

Reise-Stress: Die Fans der HSG überwanden die 750 Kilometer lange Distanz zwischen der Grafschaft und dem westlichsten Zipfel Österreichs per Pkw oder Kleinbus. Die Gruppe um Geschäftsstellen-Azubi Stefan van Slooten machte sich nach dem Abpfiff am Freitag umgehend auf den Rückweg - und hatte am Sonnabend gegen sechs Uhr früh bei der Ankunft in Nordhorn fast einen 24-Stunden-Trip hinter sich.

Fan-Familie: Da hatte es die Familie von Jörg Besemann diesmal ausnahmsweise besser. Der gebürtige Nordhorner lebt seit Jahren mit seiner Frau Gudrun sowie den Kindern Julian und Jonas in Bad Säckingen und musste aus der historischen Stadt am Rhein nur 200 Kilometer bis Hard überwinden. Die Fahrt für die Besemanns, die abgesehen von den Heimatbesuchen ihre Begeisterung für die HSG bei deren Spielen im Süden Deutschlands pflegen, hat sich auf jeden Fall gelohnt. Vor allem die beiden Söhne dürften in Begeisterung geraten sein: Julian und Jonas haben Jan Filip zu ihrem Lieblingsspieler erkoren und der HSG-Kapitän glänzte mit elf Toren als bester Werfer des Spiels.

Unschlagbar: Seit neun Spielen hat die HSG Nordhorn nicht mehr verloren. Abergläubisch wie Sportler sind, verbinden auch Jan Filip und Co. die Erfolge nicht allein mit dem eigenen Können. Weil die Siegesserie im Bundesligaspiel bei Concordia Delitzsch begann, wo erstmals Maja Loebnitz auf der Bank saß, gilt die Physiotherapeutin als Talisman. Und so lautete Filips Bitte mit Blick auf die nächsten Spiele daheim gegen die SG Flensburg-Handewitt und HSV Hamburg sowie beim SC Magdeburg an die übergeordnete Instanz denn auch: "Bitte, lass Majas Serie noch ein bisschen halten."

Nachwuchs: Jesper Larsson fuhr als frisch gebackener zweifacher Vater nach Österreich. Am Mittwoch hatte Ehefrau Tina Tochter Hilla zur Welt gebracht. Der Torhüter, der mit 18 Paraden ein starker Rückhalt in Hard war, gab beim ersten Teil der Siegesfeier in einer Pizzeria für Kollegen, Trainer, Betreuer, Funktionäre und einige Fans einen aus. Als er die Getränke-Rechnung beglichen hatte, meinte der Schwede in guter Kenntnis deutscher Sitten und Gebräuche: "Ich glaube, Hilla hat jetzt genug gepinkelt."

Do it yourself: Piotr Przybecki hatte sich den Zeigefinger seiner rechten Wurfhand vor dem Training am Donnerstagabend in einen dicken Tapeverband legen lassen. Doch nach der Einheit in der Sporthalle am See, ließ sich der Pole von Physiotherapeutin Maja Loebnitz noch eine Eispackung geben, um den Schmerz zu lindern. Im DHB-Pokalspiel in Aurich hatte er sich den Finger ausgerenkt. "Er war ganz aus dem Gelenk gesprungen", berichtete Przybecki, "aber ich habe ihn selbst wieder eingerenkt." Trocken fügte der Rückraumspieler hinzu: "Da muss man durch."

Heimaturlaub: Für Iwan Ursic hatte der Europacup-Ausflug nach Österreich etwas Besonderes, konnte er doch einen Kurzurlaub in seiner Schweizer Heimat damit verbinden. Der Kreisläufer hatte schon vor dem Start bei Trainer Ola Lindgren um Erlaubnis angefragt, auf eigene Faust nach Nordhorn zurückkehren zu können. So verließ er das Sporthotel lustenau bereits am Freitagabend und machte sich auf den Weg zu Freundin und Familie ins nur gut eine Autostunde entfernte Zürich. Heute muss der Kreisläufer allerdings wieder zurück sein; nachdem Lindgren seinen Spielern das Auslaufen am Wochenende in Eigenregie überlassen hatte, ruft er sie heute wieder zum Training zusammen, um sie auf das Bundesliga-Spitzenspiel morgen gegen die SG Flensburg-Handewitt (20 Uhr, Euregium, live im DSF) vorzubereiten.

Alles Atze: Klaus Voik hatte es nach dem Abpfiff in Hard eilig. Der Ex-Nationalspieler und HSG-Berater machte sich zügig auf den Rückweg in seinen Wohnort München. Schließlich musste er schon am frühen Sonnabendmorgen nach Nordhorn weiter reisen, wo er gestern geschäftlich zu tun hatte. Nicht die Handballer füllten das Euregium, sondern Comedy-Star Atze Schröder. Und dafür stellten Voik und die HSG-Marketing dem Veranstalter Equipment und Personal zur Verfügung.

Rückspiel: Das findet am kommenden Sonnabend, 12. November, im Euregium statt (Anwurf 19.30 Uhr). Die Schiedsrichter Sasa Pandzic und Boris Satordzija kommen aus Bosnien-Herzegowina. Der Delegierte Fritz Rudin ist ein Schweizer.

Disco: Den zweiten Teil ihrer Siegesfeier wollten die HSG-Spieler in einer Disco begehen. Doch mussten sie einige Geduld aufbringen, bis sie im Tanz-Tempel "Nachtschicht" zwischen Hard und Lustenau vollzählig waren. Denn so einfach wie manche Gegner auf dem Handballfeld war das Security-Personal der Disco nicht zu überwinden. Und Reiseleiterin Melanie Tebbel musste schon ihre ganze Überredungskunst spielen lassen, ehe mit Pavel Mickal und Nicky Verjans auch die letzten beiden Spieler Einlass gefunden hatten.

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Quelle: Grafschafter Nachrichten