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Abstieg mit AugenmaßHandball, Zweite Liga: TSG Groß-Bieberau beschließt die Saison am Samstag bei TSG Oßweil – „Wir schicken eine konkurrenzfähige Mannschaft mit Entwicklungspotenzial in die Regionalliga“
Die Begegnung am Samstag bei der TSG Oßweil ist für Handball-Zweitligist TSG Groß-Bieberau kein Spiel wie jedes andere. Am letzten Bundesliga-Spieltag der Saison 2005/06 heißt es Abschied nehmen aus der Spielklasse. Die Begegnungen werden, um Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden, zeitgleich um 19.30 Uhr ausgetragen.
Alle Entscheidungen sind jedoch bereits gefallen: HBW Balingen-Weilstetten ist Meister und steigt in die Bundesliga auf. Der Zweite, Bayer Dormagen, kann sich über die Relegation gegen den Nordzweiten – dort kämpfen Ahlener SG oder TV Emstetten (beide punktgleich mit 53:21 Zählern) um den Platz – noch für die Eliteliga qualifizieren. Als Nord-Meister und Aufsteiger steht Eintracht Hildesheim fest.TSG Groß-Bieberau steigt definitiv aus der Südstaffel der Zweiten Liga ab, hat auch nicht mehr gemeldet. Ob ein zweiter Verein hinzu kommt, ist offen. Sportlich stehen SG Bietigheim und LTV Wuppertal auf der Kippe. Da SG Solingen und Wuppertal im Westen sowie TSG Oßweil und TV Kornwestheim im Süden Spielgemeinschaften gründen, reduziert sich die Anzahl der Mannschaften ohnehin.
In den Durchführungsbestimmungen wurde die Zahl der Absteiger auf zwei Vereine festgelegt. Ungeachtet dessen, schlägt der Tabellenletzte TSG Groß-Bieberau den Weg in die Drittklassigkeit ein. Somit besitzt der Saisonausklang in Oßweil lediglich statistischen Wert. Sechs Siege, 29 Niederlagen, bedeuteten die magere Bilanz 2005/06 für die Odenwälder. Der letzte Tabellenplatz war abonniert. Wobei die Regie von vorn herein den Rückschritt nach drei Jahren einkalkulierte. Solch einen tristen Saisonverlauf – von vielen Verletzungen begleitet – hatte sich Groß-Bieberau jedoch nicht vorgestellt.
Trotz der zermürbenden Serie sportlicher Misserfolge sorgte die Mannschaft lediglich einmal für Negativschlagzeilen, als sich Neuzugang und Hoffnungsträger Philippe Bosere in der Weihnachtszeit nach zwei Monaten davon stahl. Ohne ersichtlichen Grund brach er seine Zelte im Odenwald ab und verschwand nach Frankreich. Der Abgang war auch für den Sportlichen Leiter Georg Gaydoul menschlich eine Enttäuschung. „Der Rest der Mannschaft hat aber Charakter gezeigt. Bedenkt man, welches Verletzungspech uns von Anfang bis Ende begleitete, muss man den Hut vor den Spielern ziehen.“
Als Beispiel nennt Gaydoul Steffen Ober: „Der Bub ist erst 18 Jahre, könnte eigentlich noch ein Jahr A-Jugend spielen.“ Oder Philipp Grimm mit 19 Jahren: „Bei so jungen Kerlen muss man Leistungsschwankungen in Kauf nehmen.“ Davon abgesehen, stieß der Verein finanziell und organisatorisch in der Zweiten Liga an seine Grenzen: „Es war uns klar, dass wir es schwer haben würden, die Klasse zu behaupten.“
Georg Gaydoul, seit Kindesbeinen bei der TSG, schlauchte diese Entwicklung zuletzt besonders. „Der Schnitt musste gemacht werden.“ Doch von Untergangsstimmung ist nichts zu hören. „Wir schicken eine konkurrenzfähige Mannschaft mit Entwicklungspotential in die Regionalliga. Mit einem Durchschnittsalter von 21,7 Jahren dürfte sie auch zu einer der jüngsten in der Klasse gehören.“
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wer lust hat, kann den artikel ja mal durchforsten und die highlights hier einstellen.