Telefonaktionen zu Lotto & co.

    • Offizieller Beitrag

    In Berlin treiben zur Zeit Firmen per Telefon ihr Unwesen und verkaufen super Lottotarife und Speziallose am Telefon. Man denkt sich, bei so etwas mache ich sowieso nicht mit, aber viele fallen dann doch darauf rein. Meist wird eine Story vorgegaukelt um an die Bankverbindung zu gelangen (zur Identifizierung, zur Gutschrift der Gewinne etc.).

    Tatsächlich werden dann Gebühren vom Konto abgebucht.

    Wie sieht es bei euch aus, habt ihr damit auch schon Erfahrungen gemacht? Hier scheinen viele Leute auf den Nepp reinzufallen... Ich bin jetzt auch durch meinen engsten Bekanntenkreis darauf aufmerksam gemacht worden.

  • Ein Tip:
    Auf keine Diskussion einlassen und sagen, dass ich telefonisch keine Auskunft gebe.
    Dann legen diese Herrschaften sofort auf.

    Die Freiheit des Einzelnen endet am Egoismus des Anderen.

  • mich rief vor etwa zwei Jahren so eine Dame an und wollte mir ein Super-Lottospiel verkaufen. Ich habe mir ihre Argumentation in Ruhe angehört (sind ja nicht meine Telefonkosten), hie und da nachgefragt. Plötzlich sagte sie, sie bräuchte jetzt meine Kontonummer. "Wieso?" - "Damit ich Ihnen ein Formular zuschicken kann" - "Wozu brauchen Sie da meine Kontonummer?" - "Ich brauche die, sonst kann ich das Formular nicht schicken" - Aber ich gebe Ihnen doch am Telefon nicht meine Kontonummer!"- "Aber damit machen wir doch nix Schlimmes"- uswusw. Fakt ist jedenfalls, dass ich natürlich nicht meine KtoNummer herausgerückt habe, die Dame war konsterniert und hatte ordentlich viel Zeit verloren.

    Im Vergleich zu Serdarusic muss man sich Elefanten als vergessliche, etwas schusselige Tiere vorstellen. (Süddeutsche Zeitung v. 10.2.09)

  • Ja genau,
    In Rodgau-Dudenhofen, Toom-Markt, bin ich durch eine dubiose Werbeaktion in der man einen Luftbefeuchter erraten sollte, hingerissen worden, meine Adresse und Tel.-Nr. auf einem Los-Coupon zu hinterlassen. Allerdings, im nachhinein, dachte ich mir so was schon, da nirgends ein Hinweis auf die veranstaltende Firma war.
    Tatsache, nach 4 Wochen war ich schon sowas wie ein enger Favourit auf den Hauptgewinn. Aber um daran teilnehmen zu können, sollte ich per Telefon doch meine Bank + Kontonr. bekannt geben...
    Hab ich natürlich nicht getan.
    Jetzt frage ich mich nur, kann denn bei REWE-Märkten jeder im Eingangsbereich stehen, unter dubiosen Vorwänden Kunden abgreifen und mit irgendwelchen Gewinnspielen versuchen, an Adressen und schlußendlich an Kontonummern zu kommen? ?(

    Einmal editiert, zuletzt von Jever (20. Juni 2005 um 21:15)

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde es ohnehin bedenklich, dass die Rechtssprechung sagt, dass eine Bankverbindung als Indiz für einen Vertragsabschluss ausreichen soll. Nach dem Motto: Es ist so eine vertrauliche Information, die gibt man nur bei ernsten Absichten Preis. Nicht beachtet wird hier natürlich, dass man solche Sachen schön verpacken kann und das Kleingedruckte am Telefon nicht mitgenannt wird.

    Die Stornierungsfrist von 6 Wochen scheint auch nicht immer hinzuhauen, wenn man einschlägige Erfahrungsberichte im Internet liest.

    Falls ich mit den rechtlichen Infos falsch liege, möge man mich korrigieren...

  • Also man kann schon problemlos widersprechen, aber es gibt wohl genug Leute die ihre Abbuchungen erst zu spät bemerken. Da wird es dann schwierig die Kohle wiederzubekommen.

    Gruß Jan

    • Offizieller Beitrag

    Es passt zwar nicht 100%-ig zum Thema, ging jedoch auch um die Kontonummer, allerdings per eMail:

    Ende letzter Woche erhielt ich eine gefälschte Mail, angeblich von der Postbank. Ich wurde aufgefordert meine Kontodaten zu aktualisieren. Sowohl Mail als auch Website hinter dem Link waren täuschend echt im Postbank-Design. Auf der Website waren wiederum direkt original Infopages der Postbank verlinkt.

    Im Formular sollte ich neben Adresse und Geburtsdatum auch Kontonummer und PIN eingeben. Zu "Testzwecken" auch noch die fünf nächsten TAN. Damit keiner ein Fehler macht, wurde noch darauf hingewiesen, dass man, für den Fall, dass man keine 5 TANs mehr habe, einfach die restlichen voll aufschreiben soll.

    So dreist habe ich die Masche noch nie erlebt.

  • Ronaldo: Und trotz dieser offensichtlichen Dreistigkeit ist die Quote derjeniger Personen, die auf diese Masche hereinfallen, trotz sicherlich vorhandener Aufklärung zum Thema deutlich zu hoch (>0).
    Man sollte sich an der Stelle wohl überlegen, wie man zum einen die Aufklärung noch verbessern kann, und zum anderen, wie man juristisch gegen derartige Machenschaften vorgehen kann/könnte.
    Da ich kein Jurist bin, würde mich auch mal interessieren, was da möglich sein könnte. Und Juristen gibts ja unter den HE-Mitgliedern ebenfalls genügend.
    Es kursieren ja ebenfalls sicher genügend Halbwahrheiten zum Thema.

  • Zitat

    Original von Ronaldo
    Es passt zwar nicht 100%-ig zum Thema, ging jedoch auch um die Kontonummer, allerdings per eMail:

    Ende letzter Woche erhielt ich eine gefälschte Mail, angeblich von der Postbank. Ich wurde aufgefordert meine Kontodaten zu aktualisieren. Sowohl Mail als auch Website hinter dem Link waren täuschend echt im Postbank-Design. Auf der Website waren wiederum direkt original Infopages der Postbank verlinkt.

    Im Formular sollte ich neben Adresse und Geburtsdatum auch Kontonummer und PIN eingeben. Zu "Testzwecken" auch noch die fünf nächsten TAN. Damit keiner ein Fehler macht, wurde noch darauf hingewiesen, dass man, für den Fall, dass man keine 5 TANs mehr habe, einfach die restlichen voll aufschreiben soll.

    So dreist habe ich die Masche noch nie erlebt.


    Hatte ich auch schon. Von der Citibank. Leider habe ich dort kein Konto.

    Das ganze nennt sich "Phishing". Hacker versuchen unter der Vorspiegelung (gefälschter) Websites der Anbieter bzw. über Formulare in E-Mails versuchen an persönliche Daten zu kommen. Die Formulare usw. sehen jeweils fast 100 % echt aus.

    Wer allerdings ein Formular per Mail geschickt bekommt, in das er seine Bankdaten eintragen soll, und nicht stutzig wird, hat es meines Erachtens aber auch nicht anders verdient... - Keine Bank würde so etwas per Mail abwickeln, da dies viel zu unsicher wäre.

    MfG Felix0711

    "Deshalb unterstütze ich mit vollstem Enthusiasmus ein Projekt, das abendländischen Humanismus mit moderner Technik verbindet – den Bau eines unterirdischen Doms!"
    Harald Schmidt

    Einmal editiert, zuletzt von Felix0711 (21. Juni 2005 um 08:10)

    • Offizieller Beitrag

    Was viele nicht wissen:

    Solche Anrufe sind verboten!

    § 7 Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb 2004


    Ein aktuelles Urteil hierzu:

    Zitat


    Landgericht Stuttgart, Urteil vom 08.04.2005, Aktz.: 31 O 24/05

    Telefonwerbung gegenüber Verbrauchern ist gemäß § 7 Abs. 2 Nr. 2 UWG nur bei Vorliegen einer ausdrücklichen Einwilligung zulässig. Für eine zulässige Werbung per Telefon muss die Einwilligung für das konkret werbende Unternehmen vorliegen oder die Einverständniserklärung muss sich deutlich auch auf andere dritte Unternehmen beziehen. Eine vorformulierte Einverständniserklärung ist in der Regel eine unzulässige Allgemeine Geschäftsbedingung und führt daher nicht zu einer Einwilligung.

    Im vorliegenden Fall hatte ein Verbraucher eine vorgefertigte Antwortkarte an ein Gutscheinmagazin entsandt. Auf der Karte stand "Bitte Ihre Telefonnummer und E-Mail-Adresse in Großbuchstaben eintragen, für die schnelle Bearbeitung bei ihren Gewinnen.

    Nachdem der Verbraucher diese Postkarte abgeschickt hatte,erhielt er einen Werbeanruf von einem ihm nicht bekannten Unternehmen.

    Gerade die Lotto- oder SKL-Fuzzis übertreiben es mit ihren Anrufen, obwohl sie auf ihrer HP darauf hinweisen, nur Leute anrufen zu lassen, die einverstanden sind.

    Tipp: Für SKL hier sperren lassen.

    Ansonsten kann man seine Telefonnummer auf der Robinsonliste für Werbeanrufe sperren lassen.

    Seit den Einträgen dort ist es ein kleines bisschen besser geworden. Trotzdem rufen noch dauernd irgendwelche Zeitungs-, Wein-, Wasserenthärtungsgerät- oder Lottohändler an. Die SKL beauftragt über 80 Telefonmarketingfirmen...

    Ich gebe hier mal einen typischen Dialog wieder, an dessen Ende allerdings die Gewissheit steht, dass mich diese Firma nicht mehr anruft:


    ich: "Käding"

    Firma: "Spreche ich mit Herrn Käding?"

    ich: "Das sagte ich doch"

    Firma: "Guten Tag, bla bla, Wollen Sie ein Wochende in München verbringen?"

    ich: "Schon."

    Firma: "Sie haben gewonnen!"

    ich: "Toll, wie kommen Sie an meine Telefonnummer?"

    Firma: "Die wird von einem Zufallsgenerator automatisch vom Computer gewählt."

    [Ich lasse ihn labern. Er schwenkt jetzt langsam darauf ein, dass es Hyper-Super-Lose gibt, die nur 1,43 Euro am Tag kosten...]

    ich: "Das ist ja toll! Und Sie sind sehr freundlich! Wie war doch gleich ihr Name?"

    Firma: "Ich heiße Max Mustermann"

    ich: "Bei wem habe ich gewonnen?"

    Firma: "Lotto Marketing bla bla..."

    ich: "Danke, Herr Mustermann! Sie wissen, dass Sie gerade gegen ein Gesetz verstoßen haben?"

    Firma: "Nein?"

    ich: "Selbstverständlich kennen Sie § 7 II UWG. Solche Anrufe sind verboten. Ein Einverständnis von mir liegt nicht vor, ich wurde ja zufällig ausgesucht."

    [Wenn man in Stimmung ist lässt man sich mit dem Chef der Telefonmarketing verbinden, manchmal verbindet der Typ auch von sich aus mit dem Chef. Ansonsten:]

    ich: "Ich weiß, Sie machen nur einen Job. Dennoch wird Ihre Firma von meinem Anwalt hören. Die Namen habe ich ja. Einen schönen Tag noch und rufen Sie bitte nie wieder in diesem Haushalt an!"

    Firma: "Oh, Entschuldigung, selbstverständlich nicht! Sie sind gelöscht."


    PS: Der Aufhänger "Wir machen eine Umfrage", ist kein Schlupfloch für § 7, wenn was verkauft werden soll...

  • Und das Gezuppel ist auch so freundlich am Telefon. Als der Scherge merkte, dass ich keine zweihundert Lottoscheine haben wollte, wurde er dann irgendwann richtig patzig.

    Scherge: "Ja aber das ist doch ein tolles Angebot. Sie kennen doch sicher unsere Werbung aus dem Fernsehen.

    ich: "Ich habe keinen Fernseher."

    Scherge: "Und Ihr Telefon können Sie auch abmelden." Legt auf... :lol:

    "Perfektes Spiel für unruhige Zeiten: Schach und die große Sehnsucht nach Entschleunigung"

    Die hiesige Tageszeitung bereitet uns schon mal auf die Besatzung durch den Ivan vor.

  • Hab ne Reise gewonne...müsste nur ein Abo kaufen :D Nachdem ich Sie alle Zeitungen/Zeitschriften aufsagen lassen habe, sagte ich, dass ich eigentlich keine Lust auf ein Abo habe...nichtmal nen tschüss hab ich bekommen^^

    Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, daß er genug davon habe.
    (Rene Descartes, fr. Mathematiker u. Philosoph, 1596-1650)