die aufsteiger in die 1.buli:
MSG Melsungen/Böddiger (demnächst wieder TG Melsungen) - Meister Süd
Concordia Delitzsch - Meister Nord
Damit kommen zwei absolute 'Neulinge' in die BuLi.
die relegation:
21. / 22. Mai: SG Kronau / Östringen - Eintracht Hildesheim / Stralsunder HV
28. / 29. Mai: Eintracht Hildesheim / Stralsunder HV - SG Kronau / Östringen
04. / 05. Juni:16. der Bundesliga - Gewinner Relegation 2. Bundesliga
11. / 12. Juni:Gewinner Relegation 2. Bundesliga - 16. der Bundesliga
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die fr zum aufstieg der melsunger:
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Glückliches 13. JahrMSG Melsungen kann für die erste Handball-Liga planen
VON OLIVER TEUTSCH
Ausgerechnet im 13. Jahr hat es endlich geklappt. Nach mehr als einem Jahrzehnt zweiter Liga steigt die Männerspielgemeinschaft (MSG) Melsungen/Böddiger in die Handball-Bundesliga auf. Zwar ist noch ein Spieltag zu absolvieren, aber mit zwei Punkten und 72 Toren Vorsprung dürfen die Nordhessen schon die Meisterfeier für den Pfingstsonntag planen.
Um den Aufstieg hatte Melsungen lange gekämpft. Schon einige Spielzeiten schnupperte die MSG daran, um stets das Nachsehen zu haben. Für das Ziel erste Liga hatte sich Melsungen gar vom einstigen Weltklassehandballer Hrvoje Horvat als Trainer getrennt und den Tschechen Rastislav Trtik nach Nordhessen gelotst. Der 44-Jährige brachte seine Landsleute Michael Kraus und Petry Ruby sowie neuen Schwung mit in die Stadtsporthalle. "Der Trainer hat einen großen Anteil an unserem Erfolg", sagt der Sportliche Leiter Alexander Fölker.
Vom ersten Spieltag an marschierte Melsungen vorneweg, brachte es auf elf Siege in Folge und gab in der gesamten Saison bislang nur acht Punkte ab (drei Niederlagen, zwei Unentschieden). Der Tempohandball der Hessen begeisterte dabei nicht nur die heimischen Fans, beim deutlichen Auswärtssieg in Gelnhausen gab es auch dort anerkennenden Applaus. Mit 1111 Toren oder fast 34 pro Spiel stellt Melsungen den besten Angriff der Liga. Neben dem überragenden Torschützen Marcus Hock, der es auf 200 Treffer brachte, haben vier weitere Spieler mehr als 120 Tore geworfen.
Doch für die Bundesliga wird das nicht reichen, vor allem weil Leistungsträger wie Petr Hazl (34) und Andrej Lawrow (43) nicht jünger werden. Ob Torhüterlegende Lawrow noch eine Saison dranhängt, will er nach dem letzten Spiel verkünden. "So, wie er hält, würden wir ihn gerne noch hier behalten", sagt Pressewart Bern Kaiser.
Jüngere Spieler holen
Ansonsten sollen aber jüngere Spieler geholt werden. Für den rechten Rückraum wurde bereits Daniel Valo verpflichtet. Der Tscheche spielt noch in der Schweiz, gehört dort zu den besten Torschützen der Liga. Ausgerechnet vom hartnäckigsten Gegner im Kampf um den Aufstieg, der SG Kronau/Östringen, kommt der Grieche Gregoris Sanikis für den linken Rückraum. "Wir wollen noch drei weitere Spieler holen", kündigt Fölker an. Dafür soll der Melsunger Etat von bislang einer auf etwa 1,5 Millionen Euro aufgestockt werden. Vor rund zwei Wochen schloss die MSG einen Vertrag mit der Vermarktungsagentur EFM, die sich um die Akquise weiterer Sponsoren kümmern soll.
Die Stimmung in Melsungen ist dabei schon erstligareif. Im letzten Heimspiel gegen Balingen/Weilstetten drängelten sich fast 1600 Zuschauer in der proppevollen Stadtsporthalle. In der kommenden Saison wird die MSG wahrscheinlich häufiger mal ins 22 Kilometer südlich gelegene Rotenburg fahren, um die Heimspiele in der 2500 Zuschauer fassenden Meirotel-Halle auszutragen. "Wenn die Anzahl der verkauften Dauerkarten die Sitzplatzkapazität in Melsungen übersteigt, werden wir dort sogar alle Heimspiele austragen", so Pressewart Kaiser. In dieser Saison hatte Melsungen 500 Dauerkarten verkauft, die heimische Stadtsporthalle bietet 800 Sitzplätze.
die hna
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Ab in den handballhimmel
Von Helga LangMelsungen. Die Halle bebte am Samstagabend, als es in der 60. Minute hieß: "Wir haben es geschafft!" Die handballer der MSG Melsungen/Böddiger sicherten sich die Meisterschaft und steigen in die 1. Bundesliga auf. Damit haben sie das Ziel erreicht, das erst für das nächste Jahr vorgesehen war.
Die Nervosität und Anspannung der Fans war vor dem Spiel deutlich spürbar. Als es endlich losging und die Gegner aus Balingen das erste Tor geschossen hatten, war leichter Unmut in den Reihen zu spüren. Als in der sechsten Minute das erste Tor für Melsungen fiel, entspannte sich die Situation - aber nicht allzu lange.
Lagen die Gegner in Führung, konnte man schon Sätze wie "Wir sind hier nicht auf einem Kindergeburtstag" hören. In der ersten Halbzeit wechselten sich Angst und Aggression im Publikum ab. Mit einem knappen Vorsprung von drei Toren ging es in die Pause.
Der Spielstand wurde von den Fans per Handy und mit SMSen weitergegeben, die Frage nach dem "Schaffen wir es noch?" wurde immer lauter, und die Gefühle waren bei allen Beteiligten gemischt. Doch die Fans wollten einfach an ihre handballer und den Sieg glauben.
Die Unterstützung aus dem Publikum blieb in der zweiten Halbzeit nicht aus. Immer wieder hallte "Melsungen, Melsungen" durch die Halle.
In der 46. Minute kam der große befreiende Ruck, auf den alle so sehr gewartet hatten. Das 24:18 ließ ahnen, dass dies die Entscheidung sein könnte. Die Stimmung stieg, Erleichterung machte sich in den Rängen breit, und die handballer liefen zur Höchstform auf. Die Fans dankten es ihnen mit Anfeuerungsrufen.
Sechs Minuten vor Spielende standen die Zuschauer bereits auf den Tribünen, denn da war es schon klar: "Wir sind aufgestiegen!" Was danach kam, lässt sich kaum in Worte fassen. Fans und Spieler lagen sich in den Armen, der Freudentaumel war unbeschreiblich.
"Für die Region bedeutet dieser Aufstieg eine Superzukunft", sagte Andreas Kruhm, nach dem Spiel. "Nach den Frauen aus Kirchhof haben wir jetzt auch erstklassige handballmänner", begeisterte sich Kruhm weiter und freut sich schon auf die Gegner in der 1. Liga. "Wir sind zu stark für diese Liga", war auf den T-Shirts überall zu lesen. Auch Julia Arsand trug eines dieser roten Shirts, die als Fanartikel sofort erhältlich waren. Die 23-Jährige ist seit fünf Jahren Dauerkartenbesitzerin und "wird es jetzt erst recht bleiben".
Alexander Fölker verfolgte das Spiel mit steinernem Gesicht. Mit breitem Grinsen und einer dicken Zigarre im Mund saß der sportliche Leiter der MSG danach im Publikum und verlor den ganzen Abend sein Strahlen nicht. "Es war als Projekt über zwei Jahre geplant. Wir haben es bereits im ersten Jahr geschafft", sagte er und freute sich auf die nächsten zwei Tage der Entspannung, denn heute geht es richtig los. "Die Vorbereitung auf die 1. Liga wird eine schwere Arbeit", weiß Fölker.
Doch zuerst war kräftig Feiern angesagt. Und das taten Spieler und Zuschauer ausdauernd - bis in den frühen Sonntagmorgen hinein.
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