- Offizieller Beitrag
Heute flatterte mir ein interessanter Artikel auf den Schreibtisch, werde ihn mal hier psoten, hätte auch zur ersten Liga gepasst.
Darin setzt sich SPONORs, ein Sponsoringfachmagazin, mit dem Trend zum Umzug von Bundesligahandball in Multifunktionsarenen auseinander.
Mit André W. Bühler wird dort auch ein FAG-Fan (Evergreen) zitiert, der derzeit im Bereich Sport-Sponsoring promoviert.
ZitatAlles anzeigenOriginal aus "SPONSORs - Fachmagazin für Sponsoring und Sportbusiness - Mai 2005, S. 14"
Der Trend innerhalb der Handballbundesliga geht weiter von der Dorfsporthalle in die Multifunktionsarena
Als Vorreiter und Vorbild für viele Klubs gilt der VfL Gummersbach, der bereits 2001 erstmals von der heimischen Eugen-Haas-Halle mit einer Kapazität von 1800 Zuschauern in die rund zehnmal so große Kölnarena umgezogen ist. Der Erfolg war groß. Der Klub trägt mittlerweile rund die Hälfte seiner Heimspiele in der Rheinmetropole aus und begrüßt im Schnitt 15 000 Zuschauer. Auch Klubs wie Minden und Göppingen zogen für einen Teil ihrer Heimspiele bereits nach Hannover beziehungsweise Stuttgart um. Mit Pfullingen drängt ab 2006 ein weiterer Handballbundesligist in die baden-württembergische Landeshauptstadt.
Doch das Gummersbacher Modell ist nicht einfach zu kopieren. Bei den Heimspielen des GWD Minden fanden sich in Hannover nur ein paar tausend Zuschauer, so dass das Projekt mittlerweile wieder auf Eis liegt. „Ohne Unterstützung von Sponsoren, die eine umfangreiche PR-Kampagne und am Anfang vergünstigte Eintrittspreise finanzieren, ist es kaum möglich, eine Sportart in einer Großstadt zu etablieren“, erklärt Thomas Krämer, der mit seiner Agentur Stadionwelt für den Auftritt des VfL Gummersbach in der Kölnarena verantwortlich ist. Gerüchte, dass der Klub bei den Auftritten in der Kölnarena durch die höheren Kosten für Stadionmiete und die anfallenden Nebenkosten Verluste einfährt, bestreitet Krämer vehement: „Vielmehr ist richtig, dass es ohne den Umzug den Verein gar nicht mehr geben würde.“ Rund 7000 Zuschauer seien pro Spiel nötig, um ein Spiel in der Kölnarena finanziell zum Erfolg werden zu lassen. Zudem käme noch wichtige Faktoren wie eine größere Markenbekanntheit und ein gestiegenes Sponsoreninteresse.
Dem stimmt auch André W. Bühler zu. Der Doktorand im Bereich Sport-Sponsoring und Kenner der Handballszene gibt aber am Beispiel der Umzugpläne von Frisch Auf Göppingen zu Bedenken: „In Göppingen hat Frisch Auf eine Alleinstellung, was Zuschauer und Sponsoren betrifft. In Stuttgart begibt sich der Verein in direkte Konkurrenz mit einem übermächtigen VfB und muss sich erst einmal durchsetzen. Eine erfolgreiche Nischenstellung in der Provinz muss da nicht zwangsläufig nachteilig sein.“ Trotz allem, der Trend in die großen Medienstädte in der Handballbundesliga ist unverkennbar. Ein alleiniger Erfolgsgarant ist das indes sicher nicht.
mw/weilguny@sponsors.de