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ZitatAlles anzeigenSG-Kollektiv brennt im letzten Heimspiel ein wahres Feuerwerk ab – 33:23 gegen Bernburg
Gäste-Spielertrainer Sven Liesegang traf den Nagel auf den Kopf: "Volle Halle, tolle Stimmung, alles war angerichtet für das Endspiel um Platz acht." In der Tat: Gut 1600 Zuschauer und damit neuer Zuschauerrekord sorgten im letzten Heimspiel für eine stimmungsvolle Kulisse und wurden für ihr Kommen durch ein wahres Feuerwerk, abgebrannt vom Kollektiv der Hausherren, belohnt. "Auch in der Höhe verdient", gestand Liesegang als fairer Verlierer ein. SG-Coach Heino Kirchhoff nahm drei Minuten vor Ende sogar noch eine Auszeit, "um mit euch noch eine Minute mehr zu genießen." Der Dank des Solinger Übungsleiters galt einmal mehr dem Klingenhallen-Publikum, das auch in den schweren Zeiten dieses Intermezzo in der Nord-Gruppe mit Abgängen (Alois Mraz, Daniel Hammes) und zahlreichem Verletzungspech (Fabian Düllberg, Carsten Lange) der SG treu zur Seite gestanden hat. Ganz dem Motto des Abends und Spielsponsors Stadtwerke Solingen entsprechend: Gemeinsam gewinnen.16 Minuten zum Abtasten
"Wer 1:0 führt, der stets verliert" – abgedroschene Phrasen haben hin und wieder etwas für sich. Der erste Torerfolg der Gäste nach 25 Sekunden leitete zunächst aber eine sechzehnminütige Phase des gegenseitigen Abtastens ein. Doch bis zum 8:8 wurde dem geschulten Auge schnell gewahr, das für die Gäste aus Bernburg gegen die vom 42-jährigen Oldie Christoph Krenzel dirigierte SG-Defensive schon bald immer schwerer ein Durchkommen zu finden sein würde. Gestützt auf dieses Defensiv-Bollwerk erarbeitete sich die SG auch prompt ihren ersten deutlicheren Vorsprung (12:8 / 22. Minute). Das sich dieser bis zum Wechsel vorentscheidend vergrößerte, verteilte sich beinahe zu gleichen Teilen auf den Schultern aller SG-Akteure. Rainer Hantusch (Foto) vollstreckte vor allem vom Punkt souverän, Matthias Deppisch offenbarte bei schnellen Gegenstößen gewohnte Treffsicherheit, Dirk van Walsem übernahm wie bereits in den letzten Spielen erfolgreich Verantwortung aus dem Rückraum und selbst Krenzel traf mit feiner Einzelleistung von halbrechter Position. Etwas bemerkt? Genannte Spieler gehören zu denjenigen, die sporadisch aus der Reserve ausgeliehen wurden oder den Verein nach dem letzten Auswärtsspiel in Emsdetten verlassen werden. Ob ein Hantusch, Deppisch, Schumacher, Borschka oder van Walsem: Gerade sie knieten sich vor ihrer offiziellen Verabschiedung nach der Begegnung noch mal besonders 'rein – Hut ab!Das gilt aber nicht nur für die genannten Abgänge. Denn für das Gebotene nach dem Seitenwechsel muss zweifelsohne – einmal mehr – die Kopfbedeckung vor der Leistung des gesamten Kollektivs inklusive beider Torsteher gelüftet werden. Was Kapitän Seppl Hinze und Ko. in den zweiten dreißig Minuten ablieferten, kam einem wahren Feuerwerk gleich. Resignierend hatte der verletzte SVA-Spielmacher Dimitri Filippow in Minute 44 noch eine Auszeit beantragt. Gerade hatte van Walsem zum vierten Mal eingelocht und seine Farben mit 25:16 in Front gebracht. Doch damit nicht genug: Unbeeindruckt von der taktischen Verschnaufpause der Gäste erhöhte van Walsem im direkten Anschluss auf 26:16, Deppisch und Schuhmacher per schnellem Gegenstoß erhöhten den Vorsprung gar auf ein sattes Dutzend (28:16 / 47.). Auf die gleiche Anzahl brachte es Hantusch am Ende an Treffern – persönlicher Saisonrekord. Doch für die Höchststrafe der Gäste sorgte van Walsem. Ein von Deppisch und Hinze vorbereitetes Konzept krönte der lange Schlacks per vollendetem Kempa-Trick zum 33:21. Da stand die Halle schon längst Kopf und keinen hielt es mehr auf seinen Sitzen: Stehende Ovationen als Lohn für ein wahres Handballfest.
Mit den drei Spielern des Jahres an Bord die Festung Klingenhalle wieder uneinnehmbar machen
Und weil Kirchhoff die Partystimmung in vollen Zügen auskosten wollte, nahm auch er drei Minuten vor Ende noch seine Auszeit. "Keineswegs aus taktischen Gründen", schmunzelte er freudestrahlend nach Heimsieg Nummer neun. "Ich wollte mich nur noch mal bei euch bedanken", hatte Kirchhoff statt Anweisungen an sein Team dem Tribünepublikum Beifall gezollt. Und das nicht nur für diesen Abend, sondern die gesamte und mit vielen Stolpersteinen gepflasterte Saison. Wenn die quantitative Nachbesserung des zukünftigen Kaders im geplanten Rahmen realisiert werden kann, stellte Kirchhoff schon jetzt (noch) erfolgreichere Perspektiven in Aussicht: "Dann werden wir mit der neuen Mannschaft alles daran setzen, aus der Klingenhalle wieder eine uneinnehmbare Festung zu machen. Das verspreche ich euch."Und die drei beliebtesten Spieler dieser Saison – das Geheimnis der Zuschauerwahl wurde nach der Partie gelüftet - werden bei diesem Unternehmen auch mit an Bord sein. Zum Spieler des Jahres gewählt wurde Mathias Fuchs mit 220 Punkten, knapp vor Seppl Hinze (213) und Keeper Gerrie Eylers (142). Ende gut – alles gut.
Die Statistik:
SG Solingen – SV Anhalt Bernburg 33:23 (18:12)
SG Solingen: Leclaire (ab 47.), Eylers; Fuchs (2), van Walsem (6), Schumacher (3), Hinze (3), Borschka (1), Krenzel (1), Deppisch (5), Hantusch (12/5), Pelzer, Ferber.
SV Anhalt Bernburg: Ziemer, M. Pajung (42. - 50.); T. Pajung (3), Sandrock (1), Hahn, Dreibrodt (4), Krause (n.e.), Lux (1/1), Petersen (1), Liesegang (6/3),Gutowski, Mäuer (7/2), Luther.
Schiedsrichter: Thorsten Brandt / Karsten Veit (Vlotho / Kalletal)
Zuschauer: 1600
Siebenmeter: 6:5 – 7:6 (Fuchs trifft den Pfosten / 4. – Lux scheitert an Leclaire / 23.)
Zeitstrafen: 6:6 Minuten (van Walsem, Hinze, Krenzel – Sandrock, Dreibrodt, Mäuer).