30. Spieltag - Saisonfinale

Hallo,

der letzte Spieltag in der Regionalliga Nordost steht an. Der Aufsteiger in die 2. Bundesliga Nord steht schon länger fest: HC Empor Rostock. Um den Vize-Titel "streiten" noch der VfL Bad Schwartau und die HSG Tarp/Wanderup.

Die Abstiegsplätze sind bis auf einen schon vergeben: der Oranienburger HC und der Bad Doberaner SV müssen sich aus der 3. Liga verabschieden. MTV Herzhorn, PSV Rostock und TSV Hürup müssen noch um den Klassenerhalt zittern. Herzhorn hat die vermeintlich leichteste Aufgabe und wäre mit einem Sieg in Oranienburg gerettet, wenn PSV Rostock und Hürup ihre Heimspiele verlieren. Zwischen den beiden geht es dann um die Tordifferenz, zur Zeit hat Hürup einen Vorteil (8 Tore), könnte sich also eine knappe Niederlage gegen die Marmeladenstädter erlauben, wenn die SG II in Rostock gewinnt. Am sichersten ist natürlich für alle ein Sieg, denn Herzhorn hat mit Abstand das schlechtste Torverhältnis in der Liga (-126).

Alle Spielen beginnen am 07.05. um 19 Uhr:

HSG Tarp/Wanderup - TMBW Berlin - Heimsieg
PSV Rostock - SG Flensburg-Handewitt II - Auswärtssieg
TSV Hürup - VfL Bad Schwartau - Heimsieg
SV Neubrandenburg - HSG Nord-NF - Heimsieg
DHK Flensborg - ATSV Stockelsdorf - Heimsieg
Bad Doberaner SV - TSV Rudow - Auswärtssieg
Bramstedter TS - HC Empor Rostock - Auswärtssieg
Oranienburger HC - MTV Herzhorn - Remis

Das wäre mir auch recht, matteo, solange Hürup das bessere Torverhältnis behält.

Tja, so kann man sich irren, alle Abstiegskandidaten haben ihre Spiele gewonnen! Damit ist der MTV Herzhorn aufgrund des schlechtesten Torverhältnisses abgestiegen.

Der TSV Hürup gewinnt durch einen direkten Freiwurf von Hans-Henning Lorenzen mit 24:23 (10:10) gegen den VfL Bad Schwartau und verhilft damit der HSG Tarp/Wanderup zum Vizetitel.

Die Ergebnisse:

HSG Tarp/Wanderup - TMBW Berlin 45:35
PSV Rostock - SG Flensburg-Handewitt II 30:28
TSV Hürup - VfL Bad Schwartau 24:23
SV Neubrandenburg - HSG Nord-NF 28:26
DHK Flensborg - ATSV Stockelsdorf 26:24
Bad Doberaner SV - TSV Rudow 28:22
Bramstedter TS - HC Empor Rostock 26:33
Oranienburger HC - MTV Herzhorn 20:27

Panic116:

Schwartau sieht es so:

"Coach Schimmler hatte die grüne Karte „gezogen“, um in einem Team-Time-Out seine Mannschaft neu einzustellen. Doch anstatt die Partie regelkonform zu unterbrechen, warteten Zeitnehmer und Sekretär geschlagene 10 Sekunden, ehe sie zur Pfeife griffen. Daraus resultierend kam der Gastgeber aus Hürup in Ballbesitz und konnte einen Konter erfolgreich abschließen, obwohl es dazu nicht hätte kommen dürfen. Kurzfristige Tumulte am Zeitnehmertisch waren schnell wieder beruhigt und es konnte „normal“ weitergehen. Doch als die Hallenuhr erneut gestartet wurde, fiel auf, dass diese plötzlich in einem Zwei-Sekunden-Takt rückwärts zählte. Trotz diverser Hinweise der Schwartauer Bank wurde das Spiel erst nach zwei Minuten erneut unterbrochen, um die Thematik mit den leitenden Schiedsrichtern zu besprechen. Die Folge daraus war, dass die Effektivspielzeit durch die falsche Taktung um mindestens eine Minute verringert wurde, was sich am Ende des Spiels bitter rächen sollte. Die Referees entschieden nach kurzer Absprache, dass die Hallenuhr fehlerhaft und fortan die Zeit auf ihrer Armband-Stoppuhr maßgebend sei. Die Gemüter beruhigten sich und alle Teilnehmenden gingen somit davon aus, dass nachgespielt werden würde."

Dazu möchte ich zunächst mal dazwischenwerfen, dass Schwartau nach allem, was ich bisher in der Handballecke über Einsprüche gelesen habe, nicht in einen Protestbrief schreiben sollte: "Wir sind davon ausgegangen, dass...", sondern die 450 Euro, die der Einspruch kostet, lieber der mJ-A als Siegprämie stiften sollte.

Die Geschichte mit der Taktung klärt sich so auf, dass an der Hallenuhr ein Lämpchen kaputt ist, so dass z. B. die "6" und die "5" nicht zu unterscheiden sind. Als die Uhr nun von der "7" rückwärts auf die "6" zählte, mag in der Aufregung der Eindruck entstanden sein, dass von "7" auf "5" gezählt wurde, das war aber definitiv nicht der Fall. Ich kann mich daran erinnern, dass die Schiedsrichter nach der genannten Situation die Uhr erst einige Sekunden später wieder laufen ließen. Vielleicht ist es einfach ein Mißverständnis gewesen.

Die zweite Szene, die den Schwartauern sauer aufgestoßen ist:

"Bei einer Restspielzeit von 9 Sekunden entschieden die Schiedsrichter dann auf Freiwurf für den Gastgeber, versäumten es aber erneut, die Uhr entsprechend anhalten zu lassen. Die Spielzeit lief trotz lauter Proteste der VfL-Bank auf 1 Sekunde herunter, ehe Time-Out gegeben wurde. Somit musste ein direkter Freiwurf von Hürup ausgeführt werden, der beim ersten Versuch im Block des VfL´s hängen blieb. Anstatt Schwartau nun den Ballbesitz zuzusprechen, entschieden die Referees allerdings auf die Wiederholung des Freistosses, da angeblich der notwendige Abstand nicht eingehalten worden sei. Und wie es das Schicksal so wollte, fand dieser erneute Versuch den Weg in das VfL-Tor. 24:23-Führung für den Gastgeber !. Die Uhr sprang auf 00:00 und es hätte nun zu der zugesicherten Nachspielzeit kommen müssen. Doch die Schiedsrichter pfiffen die Partie ab, was die VfL-Verantwortlichen auf die Palme brachte und Hürup in ein Tollhaus verwandelte."

Ich habe es so gesehen, dass Hürup beim Freiwurf die Zeit ablaufen ließ, um dann nach dem Schlußsignal auszuführen. Das der Ball zunächst im Schwartauer Block hängen gebleiben sein soll, habe ich so nicht gesehen.

Was man vom Verhalten der Schwartauer, insbesondere vom Manager Schlichte zu halten hat, zeigt sich im folgenden Zitat des Managers:

"Alle machen mal Fehler, gerade wenn es zu Spielsituationen kommt, die auf einen knappen Ausgang deuten. Doch in diesem Falle unterstelle ich ganz eindeutig Befangenheit."

Das sollte er vielleicht auch nicht in den Protestbrief schreiben...

So, das habe ich eben auf Schwartau-handball.de gefunden:

Zitat

Der VFL Bad Schwartau wird seinen angekündigten Protest gegen die Spielwertung vom vergangenen Wochenende nicht ausführen. Nach interner Absprache entschloß sich Geschäftsführer Sascha Schlichte gemeinsam mit Handballabteilungsleiter Heinz-Georg Meyer gegen die weitere Verfolgung, da aufgrund von Aussagen seitens des Verbandes keine Chance auf einen erfolgreichen Ausgang dieses Verfahrens bestünde.

"Es ist für mich nur schwer zu akzeptieren, dass bei derartigen Vorfällen wieder einmal von sog. Tatsachenentscheidungen die Rede ist, die ja bekannterweise unumstößlich sind. Letztendlich sind uns allerdings dadurch die Hände gebunden, so daß wir Abstand von einer Fortführung des Protests nehmen. 450,00 Euro Vorabgebühr für die Bearbeitung derartiger Proteste sind eine stolze Summe, die sicherlich viele Vereine davon abhält, überhaupt erst einen Einspruch in Erwägung zu ziehen. Das kann nicht im Sinne des Sports sein, so daß meine Forderung ganz klar lautet, diese Statuten schnellstmöglich zu überdenken und entsprechend zu ändern. Unumstritten ist weiterhin, daß bei diesen Spieltagskonstellationen neutrale Beobachter vor Ort sein müssen, um solche Vorkomnisse nicht nochmal entstehen zu lassen!" fordert Schlichte neue Reformen innerhalb der Verbände.