ZitatAlles anzeigenUwe Schwenker im Handballwoche-Interview: "Sport lebt von Emotionen"
Handballwoche:
Herzlichen Glückwunsch zur Meisterschaft!
Uwe Schwenker:
Glückwünsche nehme ich noch nicht an.Handballwoche:
Wann nehmen Sie die denn entgegen?
Uwe Schwenker:
Erst wenn alles theoretisch nicht mehr anders möglich ist. Aber im Ernst: Ich weiß, wir haben uns eine gute Ausgangslage geschaffen, zumal mit dem Sieg in Lübbecke. Aber wir haben noch einige Hürden vor uns. Und vor allem haben wir Respekt vor allen Gegnern, die jetzt noch kommen. Es kann immer noch was passieren.Handballwoche:
Vor zwei Jahren gab es einen großen Umbruch in Kiel. Wie hat es der THW geschafft, so schnell an die Spitze zurück zu kehren?
Uwe Schwenker:
Für mich ist der Umbruch immer noch nicht abgeschlossen. Schießlich kommen in der neuen Saison wieder vier, vielleicht sogar fünf Spieler hinzu. Erst danach ist für mich der Umbruch vollends abgeschlossen. Hoffentlich haben wir dann eine Mannschaft, die so im Kern dann Jahre zusammenspielen kann und nur noch auf einzelnen Positionen ergänzt wird.Handballwoche:
Vier Neuzugänge stehen mit Kim Andersson, Vid Kavticnik, Pelle Linders und Nikola Karabatic fest. Wer könnte der Fünfte sein?
Uwe Schwenker:
Wir suchen noch jemanden für Halblinks und Mitte.Handballwoche:
In der Sportbild lieferten Sie sich mit Flensburgs Manager Thorsten Storm ein Wortduell, von Hass war gar die Rede. Wie groß ist die Rivalität wirklich?
Uwe Schwenker:
Der Sport lebt doch von Emotionen, keine Frage. Und sowohl für Kiel als auch für Flensburg ist das positiv. Beide haben sich national und international etabliert. Genau betrachtet wird hier im Norden innerhalb von 80 Kilometern von zwei Teams Weltklasse-Handball geboten. Dass da eine gewisse Rivalität entsteht, dass es zu Sticheleien kommt, ist doch klar. Aber eigentlich ist das eher für beide Parteien befruchtend. Und für mich ist es das Salz in der Suppe.Handballwoche:
Im Pokalfinale hatten Sie gegen Flensburg das Nachsehen. Jetzt stehen Sie in der Bundesliga wieder vor der SG. Das muss eine Genugtuung sein.
Uwe Schwenker:
Genugtuung ja. Aber das Pokalfinale stand ja unter einem besonderen Stern. Wir haben eigentlich ohne Vier, ohne Lövgren, ohne Andersson, ohne Preiß und ohne Zeitz, der nach 20 Minuten raus musste, gespielt. Deshalb denke ich, dass unsere Jungs gestärkt aus der Niederlage rausgegangen sind und das ja auch mit dem Sieg in Magdeburg drei Tage später eindrucksvoll bewiesen haben. Die Mannschaft so sowieso eine unheimliche Willens- und eine große mentale Stärke. Sie glaubt bis zuletzt an den Sieg. Exemplarisch ist da das Spiel in Hamburg. Wenn man in den letzten sieben Sekunden den Ausgleich hinnimmt und dann trotzdem noch den Siegtreffer erzielt, hat das nichts mit Glück zu tun, sondern zeugt von einer Klasseleistung der ganzen Mannschaft, die nicht zusammengesackt ist, sonder immer weiter gespielt und an den Sieg geglaubt hat. Das ist ein entscheidendes Indiz für den Erfolg.Handballwoche:
Über den Kieler Tellerrand geschaut: Was gibt es neues in Sachen Zentralvermarktung der Liga oder bei den TV-Verträgen?
Uwe Schwenker:
Ich halte es für deplaziert, so etwas wieder in der Öffentlichkeit zu diskutieren. Das gibt nur Anlass zu Spekulationen. Ich hoffe wirklich, dass man da in absehbarer Zukunft etwas hinbekommt. Aber es gibt leider diese Vielzahl von Sponsoren nicht, die sich als großer Partner der Liga und des Sports engagieren. Aber ein oder zwei fallen mir schon ein.
Handballwoche:
Meldungen über finanzielle Probleme bei einigen Klubs der Liga erschweren die Suche dazu...
Uwe Schwenker:
Das ist ein sehr komplexes Thema. Wir in Kiel als Branchenprimus wissen, dass wir am Tropf eines starken Wettbewerbs und einer starken Liga hängen. Auf der einen Seite kritisiert man schnell das wirtschaftliche Gebaren, wenn einige Vereine mit Vollgas gegen die Wand fahren und selbst wenn sie dagegen gefahren sind, immer noch den Fuß auf dem Gas haben; andererseits hofft man, dass Traditionsvereine noch die Kurve kriegen, denn sie sind ja auch für unseren Zuschauerzuspruch wichtig. Ich kann mir sogar einmal vorstellen, dass nicht alle Vereine ihre Lizenz bekommen werden. Aber in dieses Verfahren bin ich nicht so eingebunden.Handballwoche:
In der Champions League stehen sich mit Barcelona und Ciudad Real zwei spanische Klubs gegenüber. Hat die "Liga asobal" der Bundesliga den Rang als stärkste Liga der Welt abgelaufen?
Uwe Schwenker:
Nein, das denke ich nicht. In der Breite ist die Bundesliga auf jeden Fall die stärkste Liga der Welt. In der Spitze ist die spanische Liga topp, keine Frage. Aber nach den großen vier Teams mit Barcelona, Portland, Ciudad Real und Leon kommt ein Leistungsbruch. Den gibt es in der Bundesliga nicht. Das ist bei uns schon deutlich ausgeglichener. Deshalb haben wir die stärkste Liga der Welt.(Das Gespräch führte HW-Redakteur Olaf Bruchmann, aus der Handballwoche Ausgabe 18/2005)
Interview mit Uwe Schwenker
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nichts neues an der handballfront, würd ich ma sagen, sach ich ma so .
wie ein politikerstatement, viele worte, wenig inhalt.- alles toll in s.-h.
- eigentlich sind wir meister, ich sage es (nur die fans sagen es) natürlich nicht
- in hamburg mussten wir verlieren
ps: meine rein subjektive meinung

pps: ich freue mich auf den 29.Mai 2005

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Oh, es steht schon was interessantes drin.
Es wird nur noch ein Mann für RL/RM gesucht.
D.h. die Torhüterfrage hat sich erledigt, man vertraut voll auf Matze. -
Zitat
Original von UlfN
Es wird nur noch ein Mann für RL/RM gesucht.Eben so direkt hat er das glaube ich noch nicht gesagt...

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Zitat
Original von UlfN
Oh, es steht schon was interessantes drin.
Es wird nur noch ein Mann für RL/RM gesucht.
D.h. die Torhüterfrage hat sich erledigt, man vertraut voll auf Matze.
Meines Erachtens hat man auch nie von Seiten des THW gehört, das man Ersatz für Matze suchen würde .....Das waren eher Vermutungen von Fans -
Ne offizielle Stellungnahme, das man über einen weiteren Torhüter nachdenkt, gab es dazu nicht, da gebe ich dir recht.
Auf jeden Fall ist dieses Interview das erste, welches das klar ausschließt. -
Zitat
Original von UlfN
Ne offizielle Stellungnahme, das man über einen weiteren Torhüter nachdenkt, gab es dazu nicht, da gebe ich dir recht.
Auf jeden Fall ist dieses Interview das erste, welches das klar ausschließt.Andererseits kann sowas ja auch recht schnell gehen...wenn der Rücken zur Dauerbelastung wird
ich denke dann würde Uwe Schwenker kurzfristig handeln -
ZitatAlles anzeigen
Schwenker im Sport1-Interview: "Wir haben Respekt vor jedem Team"
Sport1: Die Handball-News im Internet.
München - Thorsten Storm hatte den verbalen Titel-Kampf eröffnet: "Der THW ist nervös und platt", so der Manager vom Meisterschaftskonkurrenten Flensburg. Und die ersten 40 Minuten von Hannover bei Kiels Auswärtspartie gegen Minden schienen Storm rechtzugeben. Sechs Tore lagen die Kieler hinten, ehe der große Auftritt des Christian Zeitz kam: Mit sechs Treffern drehte er den Spieß noch um. Für Uwe Schwenker keine Überraschung: "Wenn wir's mit spielerischen Mitteln nicht schaffen, muss man halt bis zur letzten Minute kämpfen", so Kiels Geschäftsführer. "Das hat uns schon die ganze Saison ausgezeichnet." Storms Kampfansage interessierte in Kiel "überhaupt nicht", hat aber, wenn überhaupt, "eher motiviert". Ein Vor-Entscheidung ist der Sieg bei Minden für den ehemaligen Nationalspieler allerdings nicht: "Wir haben Respekt vor jeder Mannschaft."Sport1:
Herr Schwenker, das wär' in Minden ja beinah' schiefgegangen...
Uwe Schwenker:
Es war ein schweres Spiel, das wussten wir von vorn herein. Wir sind schlecht ins Spiel gekommen, und dazu hat auch noch Ohlander überragend gehalten.
Sport1:
Ihr Trainer Serdarusic sprach nach dem Spiel von "Nervenflattern angesichts des nahen Titelgewinns"...
Uwe Schwenker:
Wir haben sicherlich kein Nervenflattern. Wenn wir es mal mit spielerischen Mitteln nicht schaffen, muss man halt bis zur letzten Minute kämpfen. Das hat uns die ganze Saison ausgezeichnet und hat auch gestern den Ausschlag gegeben. Glücklicherweise haben wir noch genügend Substanz, auch wenn es eine lange Saison war - und das mit dem kleinen Kader. Und dann haben wir natürlich Spieler in den Reihen, die 30, 40 Minuten nicht zu sehen sind und so ein Spiel noch umbiegen zu können. Ob das Petterson, Ahlm, Lövgren oder Fritz ist. Gestern war es Zeitz, der zunächst nicht zu sehen war und dann sechs Tore in Folge gemacht hat.Sport1:
Auf ihre dünne Spielerdecke und den Verschleiß hat sicherlich auch Kollege Storm vom Meisterschafts-Konkurrenten Flensburg angesprochen, als er Anfang der Woche behauptete, "der THW ist platt und nervös". Eine Extra-Motivation für Ihre Spieler?
Uwe Schwenker:
Das interessiert uns überhaupt nicht. Das sind die üblichen Spielchen in so einer Situation. Wir wissen, dass wir unsere Spiele gewinnen müssen - alles andere ist uns völlig egal. Aber wenn so eine Geschichte - wie jetzt von Storm - überhaupt etwas bewirkt, würde ich sagen, das hat uns eher geholfen. Wir haben zwar nicht drüber geredet, aber das motiviert eher. Es war viel schlimmer, als man uns vor Wochen schon zum Titel gratuliert hat. Das weckt immens hohe Erwartungen. In dieser Liga ist es schwer genug gegen jede Mannschaft zu gewinnen.Sport1:
Jetzt geht es noch gegen Essen und Düsseldorf. Essen hat ja nach dem Gewinn des EHF-Pokals die Zügel ein wenig schleifen lassen. Ein Vorteil?
Uwe Schwenker:
Wir erwarten immer schwere Spiele. Wir gehen in keine Partie rein und sagen: Das wird ein Selbstgänger. Das wäre das Verkehrteste, was man machen kann und wird den Teams in der Liga auch nicht gerecht. Wir haben Respekt vor jeder Mannschaft.Sport1:
Der Meisterschafts-Sekt ist also noch nicht kaltgestellt?
Uwe Schwenker:
Nein, nein, nein...Sport1:
Ein kleiner Ausblick auf die nächste Saison: Erwarten Sie - mit Ausnahme der Absteiger - dieselben Teams in der Liga oder gibt es Ihrer Kenntnis nach Vereine, die wohl keine Lizenz bekommen werden.
Uwe Schwenker:
Da kann ich nichts zu sagen. Ich höre zwar immer was im Busch trommeln, aber nichts Detailliertes. Warten wir die Lizenzvergabe ab.(Das Gespräch führte Jürgen Blöhs, © 2005 Sport1)