Von A bis Z: Glenn Solberg
Glenn Solberg war beim Förde-Fitness. Danach behandelten ihn die SG-Physiotherapeuten Andreas Mau und Michael Brink an der lädierten Achillessehne. So ist der Norweger nun bereit für das A bis Z im KONTER.
Anette: Mit meiner Lebensgefährtin bin ich schon seit 1999 zusammen. Wir lernten und damals auf ziemlich kuriose Weise kennen. Mit meinen Nordhorner Kollegen Frode Hagen und Marius Riise war ich damals für ein Wochenende in Paris. Dort traf ich Anette, obwohl sie eigentlich in Oslo Jura studierte.
Bentheim: In der Grafschaft Bentheim habe ich bei der HSG Nordhorn zwischen 1997 und 2002 fünf gute Jahre erlebt. In diesem Zeitraum bauten wir eine starke Mannschaft auf und marschierten von der Zweiten Liga zur Vize-Meisterschaft. Dem THW Kiel mussten wir nur ganz knapp den Vortritt lassen.
Champions League: Ich habe es noch nie erlebt, dass eine so starke Mannschaft mit 14 Toren verliert. Man kann es sich nicht erklären. Vielleicht hatten wir im Vorfeld einfach zu viele Spiele gewonnen und wähnten uns in zu großer Sicherheit. Das Rückspiel in der Campushalle war zwar unglaublich, das Halbfinale haben wir aber verpasst. In der kommenden Saison machen wir einen neuen Anlauf. Es ist meine letzte Chance.
Drammen: In meiner Heimatstadt erlebte ich - wie später in Nordhorn - zusammen mit Kent-Harry Andersson den Sprung von der Zweitklassigkeit an die Spitze. Mit Drammen HK wurden wir norwegischer Meister und gewannen gegen Klubs wie Paris St. Germain und Hameln den City-Cup.
Ende: Zu 95 Prozent gehe ich nach der kommenden Serie zurück nach Norwegen. Dort möchte ich noch ein oder zwei Jahre für Drammen HK spielen. Als Halbprofi werde ich mich dann auch um meine berufliche Karriere kümmern. Vor meiner Zeit im Ausland studierte ich drei Jahre lang Marketing in Oslo. Es würde mich reizen, in diesem Bereich später einmal zu arbeiten.
Final Four: Zum dritten Mal nehme ich am Final Four teil. 2001 und 2002 scheiterte ich mit Nordhorn im Halbfinale am VfL Bad Schwartau und am SC Magdeburg. Ich freue mich schon wahnsinnig, da ich gehört habe, dass dieses Turnier in der Color-Line-Arena ein Superevent ist. Und ich würde gerne meinen ersten Titel in Deutschland gewinnen.
Golf: In den letzten drei Jahren bin ich nicht so viel zu diesem Hobby gekommen. Mein Handicap beträgt 14, aufgrund der fehlenden Praxis ist das Leistungsvermögen aber nicht so gut. Ich genieße es aber, vier oder fünf Stunden in die Natur zu gehen und abzuschalten. Ich habe in Dänemark schon mit Kent-Harry Andersson, Bogdan Wenta und Lars Christiansen gespielt.
Handewitt: Wir fühlen uns in Handewitt wohl – vor allem unser Sohn Magnus, der hier einen schönen Garten hat. Außerdem wohnen mit Johnny Jensen, Christian Berge, Bogdan Wenta oder Marcin Lijewski gute Freunde nicht so weit weg.
Interviews: Ich gebe nicht so gerne Interviews im Fernsehen. Ich denke, dass kommt mit meinem Deutsch eins zu eins nicht so gut rüber. Ansonsten habe ich mit Journalisten aber keine Probleme.
John Grisham: Ich habe schon viel von ihm gelesen. Im Moment lese ich gerade „Mitglied der Jury“. Am meisten Zeit für Bücher finde ich im Sommer, wenn es ruhiger ist.
Kinder: Magnus ist jetzt ein Jahr und neun Monate alt. Es ist unglaublich, ihn zu beobachten, wie er wächst. In ein paar Jahren bekommt er vielleicht noch eine Schwester oder einen Bruder.
Leibgericht: Ich mag sehr gerne mexikanische Gerichte wie Fajitas. Mit Fleisch, Paprika, Champignons und Pilzen. Dieses Gericht kann ich sehr gut zubereiten. Von mir selbst schmeckt es am besten.
Mannschaft: Super, super, super – die SG hat eine verdammt starke Ansammlung von guten Spielern. Zudem stehen in der Mannschaft nur gute Charaktere, die alle zusammenarbeiten und in die gleiche Richtung wollen. Vorher in Barcelona war es schwer, in die Mannschaft zu kommen, da dort einige Akteure schon lange spielten und einen eigenen Freundeskreis hatten. Und der Trainer war sehr autoritär.
Nationalteam: Ich habe meine internationale Karriere nach der Weltmeisterschaft beendet. 111 Partien sind genug. Es ist für mich sehr schwer geworden, der Belastung mit den vielen Spielen zu trotzen. Ich muss mich nun zu 100 Prozent auf die SG konzentrieren.
Oslo: Meine Lieblingsstadt. In Oslo haben wir eine Wohnung, in die wir nächstes Jahr ziehen wollen. Trotz der 800000 Einwohner ist man schnell in den Bergen zum Skilaufen und zum Baden am Strand. Und die Einkaufsmöglichkeiten sind auch sehr gut.
Position: Mit meiner Spielweise agierte ich schon immer in der Rückraum-Mitte. Es ist wohl eine Stärke und Schwäche zugleich, dass ich schon immer mehr für andere als für mich selbst gespielt habe. In einem Bundesliga-Spiel mit Nordhorn habe ich gegen Wallau aber auch schon mal zehn oder elf Tore erzielt.
Reistad: Als ich elf Jahre alt war, zog ich mit meinen Eltern in diesen kleinen Ortsteil vor den Toren Drammens. In meiner Klasse spielten alle Handball, sodass auch ich beim Handball landete. Bis zum 17. Lebensjahr probierte ich es parallel aber auch mit dem Fußball. Reistad hat im Nachwuchsbereich einen sehr guten Namen. Ich war in der Altersklasse der 16- und 18-jährigen norwegischer Meister. Auch Frode Hagen oder Frode Scheie verbrachten in Reistad einige Jahre.
Spanien: Nicht nur wegen der gewonnenen Titel waren die beiden Jahre in Spanien sehr interessant. Der FC Barcelona ist mehr als ein Verein, er ist eine Institution. Das sah man beispielsweise bei der großen Weihnachtsparty, an der nicht nur Handballer, sondern auch Basketballer, Hockeyspieler und die Fußballer teilnahmen. Im medizinischen Zentrum des Klubs hatte ich schon mal Kontakt mit Fußball-Größen wie Patrick Kluivert, Ronald de Boer oder Ronaldinho. Ich habe mich aber nicht getraut, Ronaldinho zu fragen, ob ich mit ihm fotografiert werden könnte.
Titel: Bei Drammen standen die Meisterschaft und der City-Cup im Vordergrund, mit dem FC Barcelona gewann ich jeweils einmal die Liga Asobal, den EHF-Cup und die Copa del Rey.
Urlaub: Im Sommer werden wir nach Norwegen fahren – in ein Sommerhaus an der Südküste. Norwegen hat eine herrliche Natur. Nur das Wetter ist ein wenig unberechenbar. Wir planen aber auch, Freunde in Santander zu besuchen.
Verletzungen: Ich gehöre zum Glück zu den Spielern, die nur wenige Verletzungen hatten. Die aktuellen Achillessehnen-Probleme sind schon das Schlimmste, was ich bislang hatte. Ich habe nun seit gut zwölf Jahren jede Saison so gut wie durchgespielt.
Wein: Ich liebe Wein. In Spanien habe ich meine Kenntnisse doch sehr erweitert. Mein Favorit ist die Sorte „Rioja“.
Zuschauer: Die Campushalle ist schon beeindruckend. Die Zuschauer helfen uns auch, wenn es mal nicht so läuft. Im Gegensatz zu Nordhorn spürt man die größere Handball-Tradition. In Nordhorn klatschte man auch für den Gegner.
Quelle: HP der SG Flensburg-Handewitt