• Kiel zu abgebrüht für Wallau - Traumfinale winkt

    Die SG Wallau/Massenheim hat ihre historische Chance nicht genutzt. Im Halbfinal-Rückspiel im EHF-Pokal gewann die Mannschaft von Martin Schwalb zwar 32:31 (18:16) vor eigenem Publikum gegen den THW Kiel, schied aber nach dem 27:32 im Hinspiel vor einer Woche klar aus.

    Dabei vergaben die Hessen zahlreiche Chancen, die Hypothek wettzumachen, scheiterten an ihren eigenen Nerven oder am starken Kieler Torhüter Mattias Andersson. Am Ende agierte der THW zu abgeklärt und ließ sich den Finaleinzug nicht nehmen.

    Kiel tanzt damit weiter auf drei Hochzeiten und kann sich auf ein heißes Finale freuen. Gegner ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit der FC Barcelona. Die "Zebras" haben dann die große Chance zur Revanche. 2000 war der THW im Finale, im vergangenen Jahr im Halbfinale der Champions League dramatisch knapp an den Spaniern gescheitert.

    Kiel ohne Wislander

    Während Wallau alle Mann an Bord hatte, musste Kiels Trainer Noka Serdarusic kurzfristig auf Magnus Wislander, der unter Rückenproblemen leidet, verzichten. Klaus-Dieter Petersen und Youngster Sebastian Preiß teilten sich die Arbeit am Kreis.

    Die Gastgeber bemühten sich von Anfang an das Spiel schnell zu machen, konnten sich allerdings keinen klaren Vorsprung erarbeiten. Kiel kontrollierte die Partie, kam in der ersten Viertelstunde dreimal nach einem Zwei-Tore-Rückstand wieder zum Ausgleich und durch ein Tor von Demetrio Lozano in der 17. Minute zur ersten eigenen Führung - 11:10.

    Schmetz vergibt die große Chance

    Wallau, das in Rechtsaußen Mark Schmetz, Spielmacher Igor Lawrow und dem unermüdlichen Christian Rose seine Aktivposten hatte, schlug aber zurück.

    Nationalspieler Rose sorgte wieder für die Führung - 15:14 (27.).

    In der Schlussphase der ersten Halbzeit hatte Schmetz die große Chance, Wallau erstmals mit drei Toren nach vorn zu bringen, doch Andersson im Kieler Tor parierte seinen Siebenmeter. Serdarusic hatte Andersson bereits nach zwölf Minuten für den glücklosen Henning Fritz gebracht. So ging es mit 18:16 in die Pause.

    Wallau macht Dampf

    Wallau versuchte nach der Pause alles. Rose und der überragende Lawrow erhöhten den Vorsprung auf 21:18 (36.), nachdem SG-Keeper Marcus Rominger zuvor einen Strafwurf von Lozano abgewehrt hatte.

    Kiel kam wieder heran: Preiß markierte den Anschlusstreffer zum 21:22 (39.).

    Die Hessen mobilisierten jetzt die letzten Kräfte. Lawrow, Rastner und Pascal Hens warfen ein 25:21 (44.) heraus. Die SG brachte sich aber durch vergebene Chancen um eine höhere Führung. Schmetz scheiterte im Anschluss aus aussichtsreicher Situation am Pfosten, Kiel konterte mit dem 22:25 durch Preiß.

    Beim 26:22 durch Lawrow (46.) schnupperten die Gastgeber zum letzten Mal am Finale, danach ging nichts mehr.

    Andersson stark - Kiel macht alles klar

    Mit einem immer stärker werdenden Andersson im Tor holte der THW Treffer um Treffer auf. Nach Christian Schefflers Anschluss zum 25:26 (48.) nahm Schwalb eine Auszeit. "Einfach die Chancen reinmachen, dann schaffen wir das noch", feuerte der SG-Trainer seine Spieler noch einmal an, doch die glaubten nicht mehr an sich.

    Pettersson erzielte wenig später das 27:27 (50.), Preiß zwei Minuten später gar die Kieler Führung zum 28:27. Das Rennen um den Einzug ins EHF-Finale war entschieden.

    Am Ende durfte sich Wallau dank zweier Hens-Tore immerhin über den ersten Sieg im vierten Vergleich der Saison mit den Kielern freuen.

    Quelle: Sport 1

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