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26:15-Kantersieg – SG düpiert Augustdorf mit diversen Überraschungsmomenten
Mit personellen wie taktischen Überraschungsmomenten konnte die SG erfolgreich Revanche für die 27:35-Hinspielniederlage gegen die HSG Augustdorf/Hövelhof nehmen. Während die Gäste das grottenschlechte Niveau des ersten Spieldurchganges auch nach dem Wechsel beibehielten, drehte die SG im zweiten Durchgang mächtig auf. Allen voran Keeper Gerrie Eylers mit insgesamt 31 Paraden (darunter zwei parierte Strafwürfe) und der kurzfristig reaktivierte Tim Zulauf mit sechs Toren. Zudem beeindruckte der von den Amateuren ausgeliehene "Sportring-Methusalem" Christop Krenzel trotz seiner mittlerweile 42 Lenze durch eine tolle Defensivleistung. Während Gästecoach Diethard von Boenigk sich für die indiskutable Vorstellung seiner Mannschaft in aller Form entschuldigte, beendete ein gut gelaunter SG-Trainer Heino Kirchhoff die kurzweilige Pressekonferenz mit: "Ich fand's einfach nur geil!"Dringender Handlungsbedarf
Nachdem sich beim Donnerstagtraining abzeichnete, das Rainer Hantusch aufgrund seiner Oberschenkelzerrung auch gegen Augustdorf passen muss, sah Kirchhoff ob der bekannt dünnen Personaldecke dringenden Handlungsbedarf. Amateur-Trainer Dag Rieken gab grünes Licht für die Freigabe von Routinier Christop Krenzel. Der erste Überraschungs-Coup, denn der mittlerweile 42jährige sollte in der Abwehr mächtig ab- und aufräumen. Erst sechs Stunden vor Spielbeginn der zweite Streich. Tim Zulauf wurde von Kirchhoff quasi auf dem Zahnarztstuhl seines Vaters von einem dringend notwendigen Comeback überzeugt. Und mit sechs Treffern nach der Pause trug der Student der Zahnmedizin ebenfalls maßgeblich zum späteren Erfolg bei. Diesen Überraschungsmomenten gesellte sich während des Spiels noch ein drittes hinzu. Während der ersten numerischen Überzahl (31.) verordnete der SG-Übungsleiter seinen Mannen eine 1:5-Deckung. Vier Ballgewinne plus rasche Resultatsverbesserung auf 10:7 rechtfertigten auch diesen Mut zur Lücke. Der lupenreine Hattrick von Zulauf im direkten Anschluss und spätestens bei diesem 13:7-Zwischenstand (36.) waren für die Gäste aus dem Lipperland die Messen gelesen. Daran änderte auch von Boenigks Auszeit anschließende nichts mehr.Dabei hatte es vor allem zu Beginn gar nicht gut ausgesehen für die Hausherren. Offensichtliche und durch die neuerlichen Umstellungen zwangsläufigen Abstimmungsprobleme bescherten bereits in der sechsten Minute einen 1:4-Rückstand. Doch einige Spieler des Gästeteams wähnten in diesem Auftakt wohl fataler Weise einen Selbstläufer. Weit gefehlt: Denn mit Gerrie Eylers, der nun die ersten Bälle zu fassen bekam, sollte das SG-Spiel vorne wie hinten an Sicherheit gewinnen. Beim 6:6 (20.) war die SG wieder dran und nach Dirk van Walsems 7:6 (26.) bereits die erste Führung herausgespielt. Die Befürchtung, Durchgang zwei würde weiterhin handballerische Magerkost mit leichten Vorteilen für die SG bieten, war dann allerdings ein Irrtum. Denn nun sollten sich die von Kirchhoff ins Spiel gebrachten Überraschungsmomente entscheidend auswirken. Augustdorf war schnell am Ende mit seinem Latein und fand immer wieder in Eylers seinen Meister. Der Niederländer im SG-Gehäuse avancierte mit alleine 21 Paraden nach dem Seitenwechsel zum überragenden Akteur der Begegnung. Über erwähnte Vorentscheidung zum 13:7 (36.) zog die SG unaufhaltsam zur höchsten Führung auf 23:11 (55.) davon. Eine SG, nun in Spiellaune, honoriert mit Standing Ovations von den Rängen, Freudensprünge auf der SG-Bank - damit hatte in dieser Form selbst der Trainer nicht gerechnet: "Ich fand's einfach nur geil!"
Hat Zulauf Blut geleckt?
Diethard von Boenigk fehlte im ersten Augenblick jegliche Erklärung für den Auftritt seines Teams: "Wir sind in der zweiten Halbzeit einfach nur blind angerannt und die Art und Weise wie sich meine Mannschaft hier präsentiert hat, finde ich schon ziemlich krass. Da fehlte jegliche Einstellung und das geht mir gewaltig gegen den Strich", wetterte er. Ganz anders Gegenüber Kirchhoff. Er lobte vor allem Krenzel über den Klee und hofft, dass der diesmal völlig ohne Druck aufspielende Tim Zulauf bei seinem tollen Comeback "noch einmal Blut geleckt hat."Die Statistik:
SG Solingen – HSG Augustdorf/Hövelhof 26:15 (8:7)
SG Solingen: Leclaire (n.e.), Eylers; Fuchs (7/1), van Walsem (2), Schumacher (3), Hinze (2), Borschka (3), Ferber, Deppisch (3), Pelzer, Krenzel, Zulauf (6).
HSG Augustdorf/Hövelhof: Selke (n.e.), Krüger; Honercamp, Sauerland, Freier, Dessin, Lissel (4), Bonath (3), Grunow (2), Schindelhauer (3), Feldmann, Kolios (3/2).
Schiedsrichter: Matthias Knapp / Martin Puchinger (Birkenau / Fürth)
Zuschauer: 800
Siebenmeter: 2:1 – 4:2 (Fuchs / 7. scheitert an Krüger – Kolios / 22. und Grunow / 53. scheitern an Eylers
Zeitstrafen: 10:6 Minuten (Krenzel / zweimal, van Walsem, Hinze, Deppisch – Lissel, Grunow + Disqualifikation Grunow / 57. nach grobem Foulspiel an Deppisch).