die tgs worfelden / hv hessen macht ihr nächstes meisterstück. solide arbeit in der jugend zahlt sich mittlerweile bis in die oberliga aus.
ZitatAlles anzeigen
Klassenerhalt, alles andere ist BonbonHandball: Worfelder Frauen steigen mit nur einem Unentschieden als Meister der Landesliga in die Oberliga auf
Als Ilka Fickinger und ihre jungen Mitspielerinnen vor sechs Jahren aus der Jugend in den Aktivenbereich wechselten, wurde den TSG-Talenten eine große Zukunft vorausgesagt. Die Prognosen haben sich bewahrheitet. „Die Oberliga war das große Ziel“, meint Ilka Fickinger.
Nun ist sie mit den Worfelder Handballerinnen dort angekommen. Mit einem ungefährdeten 30:23 (12:10)-Heimerfolg über Verfolger TSV Klein-Auheim sicherten sie sich vor 300 jubelnden Zuschauern vier Spieltage vor Rundenschluss den Titelgewinn.Es ist die vierte Meisterschaft in Folge für die jungen Worfelderinnen. Seit 80 Punktspielen sind sie ungeschlagen. Mit einem Riesenvorsprung von neun Zählern stehen sie vor Klein-Auheim uneinholbar an der Tabellenspitze.
Lediglich einmal gingen die TSG-Frauen in dieser Saison nicht als Sieger vom Feld. Als Aufsteiger die Konkurrenz derart deutlich distanziert zu haben, kommt schon einem Kunststück gleich.
Die 23-jährige Rückraumspielern Ilka Fickinger hat vor zwei Wochen die Niederlage des Tabellenzweiten Auheim gegen Mühlheim verfolgt. Nach dem Abpfiff atmete Ilka Fickinger auf: „Da ist innerlich einiges von mir abgefallen“. Nun wies ihre Mannschaft schon sieben Punkte Vorsprung auf den Konkurrenten auf.
Trainer Klaus Feldmann, der gleich in seinem ersten Jahr mit der TSG eine Meisterschaft feiern darf, hat schon früh in der Runde mit dem großen Coup gerechnet: „Nach dem Hinspielsieg in Klein-Auheim war ich der Überzeugung, die Mannschaft macht das“. Sicherheit in seiner Einschätzung gab ihm die „deutlich bessere Spielanlage“ und die bessere Besetzung in Rückraum und Tor gegenüber der Konkurrenz.
Auch habe sein Team nach vier Meisterschaften „eine Gewinnermentalität“ entwickelt, die sie nicht überheblich, sondern mit viel Respekt gegenüber jedem Gegner agieren lasse. Gut hat zudem die vor Saisonbeginn neu einstudierte 5:1-Abwehr mit der starken Yvonne Buss auf der Vorgezogenen-Position funktioniert.
Und Mannschaftsführerin Yvonne Hofmann spielte einen Riesenpart am Kreis. So hatte Feldmann wenig Sorge, die Tabellenführung noch abzugeben.
Für Ilka Fickinger und ihre Mitspielerinnen war es allerdings keine einfache Runde. Der Druck, von außen wie von der Mannschaft selbst erzeugt, die hohe Ansprüche an sich stellt, wog schwer. Kaum einschätzen konnten die TSG-Handballerinnen, wie es laufen würde in der Landesliga. „Am Anfang war große Nervosität da“, meint Ilka Fickinger rückblickend, „das war schon fast Angst. Und die ist eigentlich nie richtig weggegangen“.
an Denn erst hatte ihre Mannschaft Sorge, sich in der neuen Klasse nicht behaupten zu können. Dann kam die Angst vor der eigenen Courage, als die Meisterschaft immer möglicher erschien.
Dennoch schafften es die TSG-Frauen, mit dem Druck ohne Reibereien umzugehen. „Das haben wir gut hingekriegt“, findet Fickinger und lobt auch ihren Trainer: „Der Klaus hat uns Sicherheit gegeben und immer gut auf die Gegner vorbereitet“.
Das starke Mannschaftsgefüge kommt nicht von ungefähr. Im Kern spielen die heute im Durchschnitt 23 Jahre alten Worfelder Talente seit gut zwölf Jahren zusammen. In der D-Jugend haben sie mit Trainerin Kerstin Kablitz und Cotrainer Jörg Radler begonnen. Bis zur A-Jugend entwickelten sie unter den beiden Coaches fundierte handballerische Fähigkeiten. „Da wurde der Grundstock gelegt zu unserem heutigen Erfolg“, betont Ilka Fickinger.
Dies empfindet auch Feldmann so, der explizit auf die wertvolle Arbeit der Nachwuchstrainer hinweist. Ebenso sieht er einen wichtigen Anteil am Oberliga-Aufstieg bei Frank Grabe, dem Trainer der vergangenen Saison, der mit der TSG der Sprung in die Landesliga schaffte. In der Oberliga, so Feldmann, könne seine Mannschaft auch ohne Verstärkung bestehen. Fände sich eine Linkshänderin und eine zweite Torfrau neben Sabrina Hamm, wäre ihm allerdings wohler.
Ilka Fickinger wünscht sich für die neue Klasse vor allem mehr Abgeklärtheit und weniger Nervosität. Auch werde es sicher wichtig sein, mit Niederlagen umgehen zu lernen. „Denn da werden schon einige kommen“, befürchtet sie. Nun an ihrem großen Ziel angekommen, hat sich die 23-jährige für die kommende Saison ein neues Ziel gesteckt: „In der Oberliga gut mitspielen und frühzeitig den Klassenerhalt sichern. Alles andere ist dann Bonbon“.
quelle