Rückraumspieler Wunschkandidat
Wisotzki zum TSV Bayer?
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Von Volker Koch
Einen Namen möchte Uli Derad (noch) nicht verraten: „Das machen wir erst, wenn alle Unterschriften vorliegen“, sagt der Handballmanager des TSV Bayer Dormagen. Dennoch scheinen zwei Dinge festzustehen, was die Personalplanungen des Zweitligisten für die nächste Saison angeht: Der momentane Kader von elf Feldspielern und zwei Torhütern bleibt ohne Abgang zusammen.
„Ich warte noch auf eine definitive Zusage“, sagt Derad mit Blick auf die auslaufenden Verträge von Matthias Aschenbroich, Martin Baekhoej, Michiel Lochtenbergh, Peter Sieberger und Tobias Plaz. Außerdem bestätigte der Ex-Nationalspieler, dass der TSV kurz vor der Verpflichtung eines neuen Spielers für die linke Rückraumposition steht: „Ein junger Spieler, der gut in unser Konzept passt.“ Nach Informationen der NGZ handelt es sich dabei um Florian Wisotzki; der vor zwei Monaten 24 Jahre alt gewordene Student steht derzeit beim Schweizer Erstligisten Wacker Thun unter Vertrag, stammt aber ursprünglich aus Norddeutschland.
Dort spielte er von 1990 bis 2001 für die HSG Tarp-Wanderup und wechselte dann zum THW Kiel. Für den absolvierte er in der Saison 2002/2003 14 Bundesliga-Spiele, in denen er 16 Tore erzielte. In der darauffolgenden Spielzeit war er in zwölf Spielen vier Mal erfolgreich, ehe ihn der THW im Januar 2004 an Wacker Thun auslieh. Dort unterschrieb Wisotzki dann einen Vertrag bis Ende dieser Saison. Mit Thun, für das der 1,93 Meter lange Rechtshänder in 19 Meisterschaftsspielen 84 Tore, davon 13 Siebenmeter erzielte, liegt er zur Zeit aufPlatz vier der Schweizer Liga und steht im Halbfinale des Challenge Cup-Europapokals, wo Thun auf seinen Liga-Konkurrenten Otmar St. Gallen trifft.
Im letzten Ligaspiel, das Wacker Thun mit 32:27 gegen Kadetten Schaffhausen gewann, war Wisotzki sogar zwölf Mal erfolgreich, davon acht Mal vom Siebenmeterpunkt. Einen weiteren Zugang schließt Derad nicht kategorisch aus: „Aber der muss sehr gut zu uns passen. Und vor allem muss er seriös zu finanzieren sein“, sagt der Manager, der gleichzeitig Hauptgeschäftsführer des TSV Bayer ist. Wunschkandidat wäre „ein Rückraumspieler, der gut decken und nach Möglichkeit im rechten Rückraum spielen kann“, Mit anderen Worten: ein Linkshänder. Wenn überhaupt, dürfte ein solcher Zugang erst während der Vorbereitung, „vielleicht auch erst im Saisonverlauf“ präsentiert werden. Denn eines macht Uli Derad unmissverständlich klar: „Teure Spieler können wir uns nicht leisten.“
Auf mittelfristige Sicht, davon ist er überzeugt, werde sich die derzeitige Personal- und Finanzpolitik des TSV Bayer Dormagen jedoch auszahlen: „Die Gehaltsvorstellungen vieler Spieler sind höchstens noch von fünf, sechs Erstligisten bezahlbar. Alle anderen werden Abstriche machen müssen, so wie es in Wallau oder Minden ja schon passiert. Dass bei uns wirtschaftlich solide gearbeitet wird, ist auf Dauer unser Vorteil gegenüber anderen Klubs.“
Quelle: NGZ-online