ZitatAlles anzeigen
Kapitel "Handball" im TV Ortenberg wird zugeklappt
Nach Martin Ewingers Rücktrittsankündigung hat diese Sparte keine Zukunft im Verein
Dieter SchmidtORTENBERG. Martin Ewinger wird zum Ende dieser Saison alle Ämter beim TV Ortenberg abgeben. Diese - andernorts banale - Personalie bedeutet für den Handballsport im Traditionsklub aus der Wetterau das Ende. "Ohne Martin Ewinger wird es im Verein in Zukunft keine Handballsparte mehr geben", erklärte Fördervereinsvorsitzender Wolfgang Bauer gestern unmissverständlich. Nach diesem klaren Bekenntnis erübrigt es sich auch auf der Jahreshauptversammlung am 3. Juni einen Nachfolger für Ewinger als Abteilungsleiter zu wählen. "Es sei denn es meldet sich jemand bei uns, der sich berufen fühlt die Sache mit der gleichen Intensität weiter zu führen, wie sie Martin an den Tag gelegt hat", schränkte Bauer ein.
Der TV Ortenberg war in den vergangenen Jahren in der Tat zunehmend zu einem "TV Ewinger" mutiert. Und genau diese Entwicklung führt der Abteilungsleiter und Trainer der Frauen-Regionalliga-Mannschaft in Personalunion nunmehr als einen der ausschlaggebenden Gründe für seine Rücktrittsentscheidung an. "Beim TV Ortenberg lastet fast alles auf meinen Schultern. Das schaffe ich nicht mehr. Mein Akku ist leer. Zudem lässt auch meine berufliche Belastung ein Engagement für den Handball wie zuletzt nicht mehr zu", erläuterte Ewinger seinen Schritt. Hinzu kämen noch private Gründe.
Sein Entschluss sei während seines erst kurze Zeit zurückliegenden längeren Krankenhausaufenthaltes gereift: "Da konnte ich über vieles nachdenken. Ich bin zwar hin- und hergerissen. So konnte es aber einfach nicht weiter gehen. Ich bin in den letzten 14 Jahren immer wieder in die Bresche gesprungen. Jetzt sollen die es mal machen, die immer Probleme mit meiner Person hatten!"
Kein Geheimnis ist allerdings, dass Ewinger den Spaß an der Sache u.a. auch das Scheitern seiner Fusionsbemühungen mit der HSG Büdingen/Altenstadt verhagelt hat. Spätestens seit sein - in dieser Angelegenheit ebenfalls positiv gestimmter - Gesprächspartner auf der anderen Seite, Thomas Appel, seinen Verzicht auf eine erneute Kandidatur als HSG-Vorsitzender bekannt gegeben hat, war das Thema aber vom Tisch. Ob Ewingers Engagement als Trainer des Frauenteams der HSG über das Saisonende hinaus andauern wird, steht ebenfalls noch in den Sternen. "Zunächst einmal will ich mit der Mannschaft aufsteigen. Dann muss der Verein auf mich zukommen und sagen, was er will. Dort gibt es - wie beim TV Ortenberg - keine weibliche Jugend als Unterbau. Vielleicht wird das ja auch gar nicht gewünscht", erklärt Ewinger.
Mit der Ortenberger Regionalliga-Truppe will er die Saison in jedem Fall "anständig zu Ende spielen. Was dann wird, müssen andere entscheiden". Die Entscheidung ist unterdessen fast schneller gefallen, als seine Worte verklungen sind.
quelle
Frauen - Ende für den TV Ortenberg
-
-
Ich denke wenn ein solcher Verein, bzw. der Handballsport dort nur an einer einzigen Person hängt und mann deshalb gleich die ganze Abteilung auflösen muss ist man schon sehr arm dran. Es müsste doch wenigstens möglich sein andere Mannschaften und die Jugend weiterspielen zu lassen.
Das müssen sich dann aber die Vorstandsmitglieder auf die eigene Kappe schreiben, denn damit es soweit kommt müssen schon viele Fehler passiert sein.