• Hallo Leute, vielleicht passt das ja zum Thema dazu.
    Heute in der Zeitung erschienen.

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    "Hoffentlich wird Marwin wieder ganz gesund"

    Groß Berkels Jugendspieler Pettig (18) hat's böse erwischt: Zwei Risse in der Bauchspeicheldrüse

    Von Hans-Jürgen Kroggel

    Es war kein Spiel wie jedes andere, und es war kein Tag wie jeder andere. Schon gar nicht für Marwin Pettig. Der 18 Jahre alte Jugendhandballspieler war der tragische Held beim kürzlich in der Hamelner Sporthalle West ausgetragenen Kreisliga-Spitzenspiel zwischen den Titelanwärtern TC Hameln und TSV Groß Berkel, für den der Linksaußen zwölf Sekunden vor Schluss mit seinem insgesamt achten Treffer das Siegtor zum 26:25 erzielte. Doch jubeln konnte er nicht mehr nach dieser spielentscheidenden Szene. Denn nachdem Pettig den Ball aus gut neun Metern über den weit vor seinem Kasten stehenden TC-Keeper Michail Tilly gehoben hatte, prallte er in der Luft mit dem 1,90 m langen Hamelner Schlussmann zusammen.

    Eine folgenschwere Kollision: Pettig krümmte sich vor Schmerzen am Boden, musste sich in der Kabine mehrfach übergeben. Nach einer ersten medizinischen Versorgung im Ambulanten Operationszentrum (AOZ) in Hameln wurde er ins Krankenhaus Weser und anschließend in die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) eingeliefert. Die Diagnose derÄrzte war niederschmetternd: Zwei Risse in der Bauchspeicheldrüse.

    Nach einer zweistündigen Operation geht es dem 18-Jährigen inzwischen "den Umständen entsprechend schon wieder besser", wie sein Vater Erwin Pettig berichtete. Und er fügte hinzu: "Hoffentlich wird Marwin wieder ganz gesund, denn die Bauchspeicheldrüse ist nun einmal ein ganz empfindliches Organ."

    Nicht gut zu sprechen ist Erwin Pettig derweil auf den TC-Torhüter: "Musste er wirklich so rücksichtslos gegen unseren Jungen einsteigen", fragt sich der 50-Jährige und will "zivilrechtliche Schritte" nicht ausschließen. Das vermeintlich "absichtliche Foul" (Pettig) wurde von den Schiedsrichtern im Übrigen nicht geahndet. Die Unparteiischen sollen in demDerby voller Emotionen nach Meinung der Groß Berkeler zudem weitere "grobe Unsportlichkeiten" übersehen haben. Den gerade 17 Jahre alt gewordenen Tilly stellten sie aber dennoch vom Platz: In der Schluss-Sekunde, nach dem letzten TC-Angriff, als der Hamelner seinem Berkeler Torhüter-Kollegen Andre Lenz, der den Ball aufheben wollte, den Ellenbogen ins Gesicht schlug. "Mit voller Absicht", wie die Schiedsrichter nach der Disqualifikation im Spielprotokoll vermerkten... Dennoch stellt sich TC-Trainer "Speedy" Urbanowicz, was die Attacke gegen Marwin Pettig betrifft, schützend vor seinen Spieler: "Das war eine von beiden Seiten übermotiviert geführte Partie. Ein absichtliches Foul war das nicht", sagt der ehemalige Weltklasse-Kreisläufer. Er spricht von einem "bedauerlichen und unglücklichen" Zusammenprall: "Meinem sehr jungen Torhüter fehlt einfach noch dieErfahrung. Trotzdem tut mir die ganze Sache wirklich unheimlich Leid. Ich wünsche Marwin gute Besserung. Hoffentlich kann er bald wieder Handball spielen."

    Doch daran ist vorerst nicht zu denken.

    © Dewezet, 01.03.2005


    Ich hatte mir das Spiel angesehen. In den letzten Sekunden war die Attacke eindeutig auf den Spieler abgesehen.
    Es gab garnichts, noch nciht einmal 2 Minuten was mich doch stark verwundert hat.

  • Zitat

    Original von Khumalo
    ...
    Was aber die Frage ist: Wenn ich 30 m vor einem leeren Tor stehe und theoretisch den Ball direkt ins Tor werfen könnte ( hängt vom Können ab, stehen ja Spieler zwischen ), ist das doch auch eine klare Torgelegenheit. Mit minimalen Regeländerungen kann man doch dafür auch einen 7m-aussprechen lassen ( wie jetzt auch mit der Fúßabwehr, um einen Pass an den freien Mann zu verhindern ). Liegt zwar im ermessen des Schiedsrichters, ist aber denke ich einfach zu erkennen.

    Das kann der SR wenn er der Meinung ist das durch das Foul eine klare Torchance verhindert wurde und kein anderer Spieler regelgerecht eingreifen hätte könne. Steht nicht in den Regeln direkt sondern im Anhang der Regeln. Das heiß ich kann einen 7m geben auch wenn der Angreifer erst an der Mittellinie ist. Ist aber im Ermessensspielrauimm der SR wann dies der Fall ist.

    Und die Regelung das die DQ in der letzten Minute anderst geregelt wird wie in der ersten finde ich absuluten Humbug!"

  • Wenn die Aktion um 58:59 vorkommt, kann man als SR ja noch sagen, die Uhr des Zeitnehmers ging nicht ganz genau, und es eintragen. Aber wenn das ganze um 56:30 passiert, geht das nicht mehr so wirklich.
    Auch da ist die Chance groß, dass ein entscheidendes Tor verhindert wird.

    Entweder man erweitert die Regelung dahingehend, dass man grundsätzlich die Tätlichkeitsregel erweitert, denn ein solches Foul, das nur darauf ausgelegt ist, kommt einer Tätlichkeit schon sehr nahe. Nur dass die Aktion (in den aktuellen Regeln) nicht als Tätlichkeit geahndet werden kann ("Es ist mit anderen Worten also nicht einfach eine Affekthandlung oder das Ergebnis unachtsamer und übertriebener Methoden beim Abwehrversuch., Regel 8:7). Wenn dieser Absatz wegfallen würde, würde der vorangehende Absatz ("Eine Tätlichkeit wird im Sinne der vorliegenden Regel als besonders starker und absichtlicher Angriff auf den Körper einer anderen Person (Spieler, Schiedsrichter, Zeitnehmer/ Sekretär, Mannschaftsoffizieller, Delegierter, Zuschauer, usw.) definiert", Regel 8:7) den gerade diskutierten Sachverhalt ziemlich genau treffen. Und mit einer Sperre wegen Ausschluss als Bedrohung schreckt es evtl. einige Kandidaten ab, solche Fouls zu begehen.

    Die andere Variante, ist die Rote Karte wieder generell unter Strafe zu stellen. Oder ein negatives Bonussystem, wie es hier schon mal diskutiert wurde, einzuführen: Bei 3 (oder 5) roten Karten in einer Saison gibt es eine Sperre von x Spielen. Das würde zumindest Wiederholungsbrutalos etwas abschrecken.

    Wie auch immer, die so geplante Regel ist evtl. sogar kontraproduktiv: Ein Spieler sagt sich: "Ui, in der letzten Minute krieg ich eine Sperre eingetragen, wenn ich den umniete. Also mach ichs fünf Minuten vor Schluss. Dann aber so, dass er mit Sicherheit nicht mehr aufsteht. Denn sonst könnte er ja doch noch mal gefährlich werden." Siehe analog dazu auch den von Sidney15 geposteten Artikel.

  • Zitat

    Original von jfherden
    Die andere Variante, ist die Rote Karte wieder generell unter Strafe zu stellen. Oder ein negatives Bonussystem, wie es hier schon mal diskutiert wurde, einzuführen: Bei 3 (oder 5) roten Karten in einer Saison gibt es eine Sperre von x Spielen. Das würde zumindest Wiederholungsbrutalos etwas abschrecken.

    Grundsätzlich schon eine gute Idee, wird nur denjenigen nicht trösten, dem die "Serientäter" als Nummer 2 (oder 4) nochmal richtig einen mitgeben, solange man nicht gesperrt wird. Ich denke, im Endeffekt hätte es einen ähnlichen Effekt wie die Sache mit der letzten Minute: "Solange ich weiß, mir passiert nicht viel, kloppe ich nochmal ordentlich rein."

    Sie dein folgender Satz:

    Zitat

    Wie auch immer, die so geplante Regel ist evtl. sogar kontraproduktiv: Ein Spieler sagt sich: "Ui, in der letzten Minute krieg ich eine Sperre eingetragen, wenn ich den umniete. Also mach ichs fünf Minuten vor Schluss. Dann aber so, dass er mit Sicherheit nicht mehr aufsteht. Denn sonst könnte er ja doch noch mal gefährlich werden."

  • Tja einige Spieler nehmen es nicht so genau mit dem Fair Play. Aber ich denke solche Gegenspieler kennen wir alle.
    Ich habe grad eben beim Durchlesen eines Threads eine Aussage gefunden, die gut dazu passt (übrigens auch eine Antwort auf eine deiner Aussagen ;)). Weiß nicht mehr den genauen Wortlaut, und auch nicht wer es geschrieben hat. Will ich eigentlich auch gar nicht.

    "auf den Kopf zu zielen ist immer unsportlich"
    AW: "Ich halte das für legitim"

    Solange solch eine Mentalität vorherrscht, macht Handball nur noch halb so viel Spaß. Ich habe seit dem zweiten Spiel in dieser Saison (ausgerechnet im Vereinsinternen Duell) nicht mehr gespielt. In jenem Spiel hab ich von einem Gegenspieler (und eigentlich guten Freund) mehrfach einen auf den Wurfarm bekommen. Aber ziemlich eindeutig. Weil ich zu schnell für seine Aktion war. Seine Antwort, darauf angesprochen: "Ach stell dich doch nicht so an."

    Aber zurück zur Sache: Das Bonussystem halte ich auch nur für eine halbherzige Sache. Entweder generelle Sperre nach Rot (ob ein oder zwei Spiele sei erstmal dahin gestellt - ein Spiel reicht auch als Abschreckung für die geschilderten Fouls) oder die "Öffnung" der Tätlichkeitsregel. So dass man in solche Situationen auch mal ein Kreuz geben kann (in extremen Situationen). Meiner Meinung nach die beste Möglichkeit, denn ein Kreuz schreckt immer ab. Was ist da denn mittlerweile die Mindestsperre?

  • Das ist absuluter Schwachsinn das das Kreuz geöffnet wird. Vorallem passt es nicht zur letzten Minute. Denn dann wäre der Unterschied noch krasser. Wenn ein Foul einmal mit ner DQ geahndet wird und dann in der letzten Min sogar mit dem Kreuz das wird dann überhaupt miemand mehr verstehen vorallem nicht die Zuschauer.
    Also es soll alles beim Alten bleiben oder jede DQ mit einer Sperre belegt werden.

  • Ich denke, jfherden meinte nicht, dass es in der letzten Minute eher Ausschluss geben sollte, sondern generell bei solchen Situationen, bei denen es wirklich nur auf den Körper geht, wie es zum Beispiel im Spiel Kiel - Flensburg war: Der Anwerfer steht bereit und wird von hinten durch einen Stoß in den Rücken umgemäht.
    Hier kann man nun gar nicht mehr argumentieren, dass man irgendwie den Ball spielen wollte.
    Ich denke da auch an Situationen zum Beispiel beim Tempogegenstoß, wo der Angreifer von hinten ungestoßen oder sogar -geschlagen wird.

  • Wenn du beim Anspiel meinst hätte man auch so schon Ausschluß geben können (war nicht aus dem laufendem Spiel herraus). Wenn geschlagen wird kann man immer einen Ausschluß geben. Beim Umstoßen gibt es nur Rot

  • Zitat

    Original von Dany
    Das ist absuluter Schwachsinn das das Kreuz geöffnet wird. Vorallem passt es nicht zur letzten Minute. Denn dann wäre der Unterschied noch krasser. Wenn ein Foul einmal mit ner DQ geahndet wird und dann in der letzten Min sogar mit dem Kreuz das wird dann überhaupt miemand mehr verstehen vorallem nicht die Zuschauer.
    Also es soll alles beim Alten bleiben oder jede DQ mit einer Sperre belegt werden.

    Oh man, hab ich ein Schild auf der Stirn: "Versteh mich falsch! Und wenns nicht geht, machs trotzdem!"?
    Wie Lasse schon gesagt hat, in allen Situationen, die eigentlich auf die Definition der Tätlichkeit Regel 8:7 passen, nur bis jetzt aussortiert wurden, weil sie vom zweiten Absatz (nicht Resultat einer übertriebenen Abwehr) aufgehalten wurden.
    Um es klar zu sagen: Aktionen, die überhaupt nicht gegen Ball gehen sollen, sondern nur auf eins aus sind: Den Gegner zu stoppen. Egal wie.

    Und wenn alles beim alten bleiben soll, dann gibt es keine Sperre auf die Dq. Und das schon seit 4 Jahren.

  • Ob du so ein Schild auf dem Stirn hast kann ich dir nicht sagen hab dich ja noch nie gesehen!
    Ich hab ja nichts dagegen wen die Sperre wieder kommt wie gesagt aber ich hab was dagegen wen es innerhalb einer Spielzeit die Karten unterschiedliche Auswirkungen haben. Oder die gleiche Aktion unterschiedliche Karten

  • Liest du meine Beiträge eigentlich? Oder überfliegst du sie nur und reißt Textpassagen aus dem Kontext?

    Zitat

    Original von jfherden
    Wie Lasse schon gesagt hat, in allen Situationen, die eigentlich auf die Definition der Tätlichkeit Regel 8:7 passen, nur bis jetzt aussortiert wurden, weil sie vom zweiten Absatz (nicht Resultat einer übertriebenen Abwehr) aufgehalten wurden.

    Meine Meinung: Gleiche Aktion=Gleiche Bestrafung. Nur halt die Möglichkeit für absolute Rambos ein Stück härter durchzugreifen. Deshalb der Vorschlag, die Tätlichkeitsregel zu öffnen: Bei Aktionen, die nur dazu dienen, den Gegner umzuhauen: Kreuz. Ob in der 18. oder der 60. Spielminute.
    Meinetwegen auch die Einführung der generellen Strafe für Rote Karten wie beim Fußball.