Die KRÖSTIS melden sich zurück - Sieg in Eisenach!
Das war ein Sieg in allerletzter Sekunde. Gudmundur Hrafnkelsson parierte auch noch den letzten Wurf des ThSV Eisenach, nachdem Holger Löhr kurz zuvor die 26:25-Führung erzielt hatte. Mit einem ungeheuren Kraftakt feierte Handball-Zweitligist SG Kronau/Östringen vor 950 Zuschauern in der Eisenacher Werner-Aßmann-Halle einen wichtigen Sieg, an den die Badener trotz eines 11:16-Pausenrückstands nach dem Wiederbeginn immer fest geglaubt hatten.
„Das war eine unglaubliche Energieleistung. Die Mannschaft hat gerade in der zweiten Halbzeit wunderbar gefightet und die zwei Punkte mit einem Riesenwillen erkämpft“, lobte SG-Coach Rolf Bechtold. Die „Kröstis“ haben zunächst gut begonnen und lagen in Führung. Doch nach der erschreckenden Leistung zwischen der 20. und 30. Minute lagen die Badener nach fünf Gegentore in Folge deutlich zurück. Nichts mehr lief in dieser Phase bei der SG K/Ö zusammen. „Die Mannschaft hat sich in der Kabine trotzdem eingeschworen und hat sich wieder gefangen“, sagte Bechtold, der nach seiner Kabinenansprache wieder ein charakterstarkes Team sah.
Sieben Tore in Serie brachten die SG nach dem Pausenrückstand wieder schnell und scheinbar leicht ins Spiel zurück. Aus einer vom überragenden und hoch motivierten Steffen Ahrens, der vor Jahren beim ThSV Eisenach spielte, organisierten Abwehr gewannen die Gäste immer mehr an Stabilität. Vor allem auch Gudmundur Hrafnkelsson, der wegen einer Zeitstrafe von Keeper Maros Kolpak (30.) zwischen die Pfosten rückte, zwei Siebenmeter hielt und zum Schluss gar den Sieg rettete.
In der zweiten Hälfte „explodierte“ zudem der zuvor enttäuschende Mariusz Jurasik im Angriff und warf am Ende insgesamt elf Tore. „Die Truppe hat ein verloren geglaubtes Spiel noch eindrucksvoll gedreht. Das gibt uns im Kampf um den Relegationsplatz mächtig Selbstvertrauen“, freute sich SG-Geschäftsführer Uli Schuppler. Für Coach Bechtold war der Sieg immens viel Wert. „Wenn wir diesen Willen immer abrufen, bin ich für die künftigen Aufgaben sehr optimistisch.“
Tore für Eisenach: Kastelic (6/2), Szep-Kis (5), Grgic (4), Kneer (4), Augensen (3), Göhl (2), Sigtryggsson (1).
Tore für Kronau/Östringen: Jurasik (11/2), Löhr (6), Viktorsson (4), Gensheimer (4/1), Sanikis (1).
Schiedsrichter: Becker/Hack (Halberstadt);
Zuschauer: 950.
Stenogramm: 3:3 (7.), 5:6 (13.), 9:9 (21.), 11:10 (23.), 16:11 (HZ), 17:11 (31.), 17:18 (42.), 22:19 (50.), 24:21 (54.), 24:24 (57.), 25:26 (60.).
Anbei noch mein Spielbericht aus dem KRÖSTIS FORUM:
ZitatAlles anzeigenEs ist zwar spät/früh, aber da ich der Einigste bin, der aus dem Forum dabei war und ich nicht vor 15 Uhr aufstehen werde, gebe ich euch mal paar Infos zum Spiel.
Zu aller erst mal zu meinem Tipp ……. Hat jemand daran gezweifelt das ich nicht recht haben könnte? Ok, das Ergebnis war in der Höhe nicht richtig (aber die Differenz), es war Gudmi, der im Tor stand und Holger machte das ding exakt 18 Sekunden vor dem Ende rein, aber wer nimmt es denn bitte so genau … ich gebe mir für Gensungen mehr Mühe! Versprochen!
Die erste Halbzeit war leider Gottes ein schwarzes Kapitel …. Man spielte zwar die ersten 20 Minuten ganz ordentlich mit, aber dann schlich sich immer wieder leichte Abspielfehler sowie unnötiges schnelles Abschließen ein. Mariusz Jurasik spielte in dieser Phase alles andere als Glanzvoll. Die Tore in der ersten Halbzeit täuschen ein wenig über seine Leistung. Weber und Sanikis waren heute ein Totalausfall! Sanikis rannte auf der Platte rum als hätte er einen getrunken gehabt. Zick Fangfehler und etliche Fehlpässe. Einen Tick schlechter war nur noch Steffen, wobei man Ihm nicht mal einen Vorwurf machen kann. Die halben haben wieder einmal Standhandball betrieben – was will da ein Mittelmann machen. Zur Halbzeit stand es demzufolge völlig verdient 16:11. Ich habe zu diesem Zeitpunkt schon mit dem Spiel abgeschlossen. Das hätten sicher auch die Spieler vor wenigen Wochen getan, aber was dann in Eisenach geschah, ist ein „Come Back“ was wir gebraucht und uns sicherlich auch verdient haben. Wichtig hierbei, waren die 2 Minuten für Maros Kolpak, die er wenige Sekunden vor der Halbzeit bekam ….
….. Gudmi kam zu Beginn der zweiten Halbzeit und parierte einen freien sowie einen Siebenmeter. Am Ende brachte er es auf 13 Paraden (2 oder 3 Siebenmeter) undMaros kam ebenfalls auf 13! Zeitgleich stellte Rolf die Deckung von 5:1 (Gensheimer nahm den RR aus dem Spiel) auf 6:0 um und siehe da, man machte 7 Tore in folge. Leider blieb trotz allem die Angriffsleistung im ganzen Spiel unterirdisch! Das schlechteste Spiel im Angriff in der laufenden Saison. Kein Zusammenspiel, nur Einzelaktionen …. anders als in Halbzeit eins agierte Klaus! Er machte ein ums andere mal die wichtigen Dinger …. machte super Anspiele auf „Güni“ und war der einigste Krösti, der Torgefährlich war (mit Holger Löhr). Da die Angriffsleistung so schlecht war, muss ja auch was gut bei den Kröstis gewesen sein … die Abwehr … alter Schwede …. Steffen Ahrens hatte als Chef in der 6:0 Deckung mächtig Beton angerührt. Die Eisenacher verzweifelten regelrecht am Bollwerk der SG. Werum, Bechtold, Viktorsson und eben Ahrens machten einen Wahnsinnsjob! Ahrens war nicht nur für mich, neben Löhr und Gudmi (mit doppelten Bänderriss) der Mann des Abends. In seiner alten Heimat zeigte die Nr. 19, dass er nicht zu ersetzten ist (was ich schon Monate lang sage – Rolf hat es erkannt - DANKE!).
Das wir am Ende gewinnen, war sicherlich auch etwas glücklich, aber auf keinen Fall unverdient. Es geschah wie ich es vorhergesehen habe. Löhr bringt die Kröstis kurz vor dem Ende in Führung und Gudmi hält den letzten Wurf und sichert den Sieg! Eisenach hat zwischenzeitlich mit sechs Toren geführt und hat es nicht geschafft, das Spiel nach Hause zu bringen …. Selbst schuld sag ich da nur. Wir haben heute einfach en größeren Willen zum Sieg gehabt …. Und wurden auch endlich mal wieder dafür belohnt.
Während Rolf in der PK das Spiel von A bis Z analysierte, war ThSV Trainer Sigtryggsson nur noch enttäuscht und machte den Eindruck, dass er keine Lust mehr habe. Er war angefressen und wollte am liebsten gar nichts sagen. Würde mich nicht wundern, wenn da noch was passiert in den nächsten Tagen.
Was sagt uns das alles …. Sicherlich war wiederum nur eine Halbzeit gut (wie all zu oft), aber es hat sich viel geändert seit der Ära Volle. Vor genau 8 Wochen, hätten wir so ein Spiel nicht knapp verloren wie z.B. in Ossweil, sondern Eisenach hätte uns mit 5 – 10 Toren abserviert. Es wäre auch heute keine Schande gewesen in Eisenach zu verlieren, schließlich kam hier auch die MSG unter die Räder! Aber was Rolf Bechtold in den wenigen Wochen geleistet hat ist Phänomenal! Er hat das Team das vorher keins war wieder zusammen gebracht, es wurde nach dem 17:11 nicht den Kopf hängen gelassen wie zu F.V. Zeiten … es wurde gekämpft, der eine für den anderen. Es war sicherlich keine Handballkunst, aber nach dem „wie“ fragt in zwei Wochen keiner mehr. Es wurde auch mal wieder im Spielerbus gefeiert, gesungen und auch einen getrunken …. und die Stimmung war hervorragend! Ich denke das Rolf in 3 – 4 Wochen das Team genau da hat wo es hingehört. Wenn man sportlich das noch umsetzt, habe ich keinerlei Bedenken, dass wir nicht den Relegationsplatz erreichen.
Ein weiteres Zeichen des neuen WIR Gefühls der Kröstis sind die Gesichter …. ALLE hatten sie einen Vollbart! Warum? Man will sich so lange nicht rasieren, bis man ein Spiel verliert …. Wer es trotzdem macht, der zahlt … die Mannschaft lebt wieder …. Sie haben Spaß zusammen, und jeder einzelne wird sein bestmögliches tun um eine gute Rückrunde zu spielen.
Ich hoffe, dass einige Forum User das nicht wieder als SG Propaganda ansehen, denn trotz der schlechten Halbzeit habe ICH zumindest sehr viele positive Schlüsse aus der Eisenachfahrt gewinnen können.
Gute Nacht OsloStar