Und bei der FNP liest sich das auch nicht so toll:
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Wallauer Investoren müssen sich sehr schnell entscheidenWallau. Nicht Trainer Martin Schwalb, nicht die Gesellschafter Ralf Jahnke, Timm Reichold, Marc Gramm, Daniel Deckers und wie sie alle heißen und auch nicht der besorgte Ehrenpräsident Bodo Ströhmann sind momentan die wichtigsten Personen im Ländche. Über die Zukunft der finanziell stark angeschlagenen und möglicherweise schon zahlungsunfähig gewesenen Spielbetriebs-GmbH des Handball-Bundesligisten SG Wallau/Massenheim entscheidet ganz alleine eine Frau: Claudia Jansen.
Not-Geschäftsführer Deckers, Gramm und Ströhmann hatten bereits zwei Stunden lang die Gelegenheit, sich ein Bild von der vom Amtsgericht Frankfurt eingesetzten vorläufigen Insolvenzverwalterin zu machen. Im Hause Ströhmanns saßen sie am Mittwoch zusammen. Ströhmanns Fazit nach dem seiner Meinung nach «konstruktiven Gespräch»: «Die Frau versucht alles Erdenkliche in die Wege zu leiten. Sie geht mit dem Thema sehr feinfühlig um.»
Der Rechtsanwältin eilt ein guter Ruf voran: Zuletzt gelang der Mitarbeiterin der White & Case Insolvenz GbR die Sanierung der beiden Frankfurter Buchhandlungen Harri Deutsch GmbH und Bockenheimer Bücherwarte GmbH. Ihr Ausblick in punkto Rettung des Bundesliga-Handballs in Wallau fiel jedoch eher verhalten aus: «Ob kurzfristig eine Lösung gefunden werden kann, hängt von Investoren ab, die sich sehr schnell entscheiden müssen. Schließlich sind die Voraussetzungen für die Erteilung der Bundesliga-Lizenz noch nicht vollständig erfüllt», sagte Jansen.
Immerhin hat sie schon die nächste Spielzeit im Blick. «Ziel ist es sicherlich, eine Sanierung im harmonischen Zusammenspiel zwischen Trainer, Spieler und Gesellschafter im Rahmen des Insolvenzverfahrens zu finden.» Deshalb unterhielt sich Claudia Jansen gestern auch lange mit der Mannschaft. Anwesend war auch Martin Schwalb, der für die Vorbereitung auf das Auswärtsspiel bei der HSG Düsseldorf (Samstag, 18 Uhr) nicht so viel Zeit hatte, weil er zuletzt unterwegs war, um neben dem Schweriner Stephan Just auch beispielsweise ein Auge auf einen der besten Feldtorschützen der Liga, Alexandros Vasilakis, zu werfen, der seinen Vertrag in Wilhelmshaven nicht verlängern möchte.
Jansen, die seit dem 1. April für den Fall Wallau zuständig ist, hat angekündigt, ein bis zwei Wochen zu benötigen, bis sie entscheiden kann, ob und wie es mit der GmbH weitergeht, die wegen der erneut ausstehenden Spielergehälter für drei Monate, den ausstehenden Finanzamtszahlungen und einem ohnehin noch aufzutreibenden Betrag von 250 000 Euro weit über eine halbe Million als aktuelle Verschuldungssumme haben dürfte. Mit den Investoren, die sich schnell entscheiden müssten, könnte Jansen auch die Gesellschafter Jahnke und Reichold meinen, die Patronatserklärungen respektive Bürgschaften für Außenstände abgegeben haben sollen und zur Kasse gebeten werden könnten, da kurzfristig sehr viel Geld benötigt wird, um eine Insolvenz zu umgehen. (rem)