Quelle Homepage der SG Solingen:
ZitatAlles anzeigenHeimpremiere 2005 ein Volltreffer - SG bezwingt Ahlener SG mit 27:25 Toren
Auch im fünften Spiel nacheinander bleibt die SG ungeschlagen! Dank eines überragenden Kapitän Alois Mraz schrauben die Kirchhoff-Schützlinge damit ihre Bilanz seit der letzten Heimniederlage Anfang Dezember 2004 gegen Liga-Primus Eintracht Hildesheim auf nunmehr 9:1-Punkte in Folge."Ich möchte niemandem zu nahe treten", antwortete SG-Trainer Heino Kirchhoff auf die Frage eines Chronisten nach dem Stellenwert eines Alois Mraz, " aber ohne ihn wären wir nur die Hälfte wert." In der Tat beweist der SG-Kapitän seinen unschätzbaren Wert "Woche für Woche" - so Kirchhoff weiter. Und einen eindrucksvolleren Beweis wie gegen den Tabellenfünften aus Ahlen hätte der Tscheche bei der SG-Heimpremiere 2005 nicht geben können! Satte dreizehn Treffer steuerte der Rückraumspieler zum verdienten Erfolg über die mit Siegesambitionen angereisten Westfalen bei, traf bei allen acht Versuchen "vom Punkt" souverän und war vor dem Seitenwechsel an neun von dreizehn SG-Treffern direkt oder indirekt als "assist" beteiligt.
Erinnerungen ans Hinspiel wurden wach
Mit dieser Quote hielt Mraz seine Farben vor dem Seitenwechsel fast alleine im Spiel. Denn insbesondere die SG-Defensive agierte ganz im Gegensatz zu den beiden letzten erfolgreichen Auswärtsspielen keineswegs souverän, geschweige aggressiv, so das die ersatzgeschwächte Truppe von Gästetrainer Holger Kaiser zu einer Vielzahl einfacher Treffer kam. Alleine ASV-Kreisläufer Björn Wiegers konnte siebenmal einnetzen und tauchte dabei meist sträflich unbehindert vor einem dann absolut chancenlosen Gerrie Eylers im SG-Gehäuse auf. Böse Erinnerungen an die 27:30-Hinspielneiderlage keimten da zwangsläufig auf. Da hatte der diesmal verletzungsbedingt fehlende Frank Habbe die SG vom Sechs-Meter-Kreis mit elf Einschüssen geradezu im Alleingang ausgeknockt.Und da ASV-Neuzugang Tobias Skerka - aus der Konkursmasse des VfL Fredenbeck - sich im Rückraum dank seiner individuellen Qualitäten (bis dato 133/2 Saisontreffer) nach Belieben austoben konnte, musste der 13:15-Halbzeitrückstand zwangsläufig in die Kategorie logische Konsequenz eingeordnet werden. Zudem wurde im Angriff zu häufig der (wenig vielversprechende) Weg an den Kreis gesucht. In der kompakten und mit unerwarterter 6:0-Formation ausgerichteten Deckungsformation der Gäste durfte sich Kreisläufer Seppl Hinze jedenfalls in viel zu guter Obhut wähnen. Fazit: Bis zum Wechsel war reichlich Sand im SG-Getriebe.
Das sollte sich nach dem Pausentee dank einiger Umstellungen entscheidend ändern. Heino Kirchhoff versuchte durch das gleichzeitige Aufbieten von Mraz, Neuzugang Rainer Hantusch und Fabian Düllberg "mit Brachialgewalt für Entlastung aus dem Rückraum zu sorgen." Die Rechnung, mit insgesamt 6,03 Meter Körperlänge und über 300 Kilogramm lebendem Kampfgewicht dem Gegner zuzusetzen, ging bereits nach acht Minuten auf. Mit seinem ersten Treffer brachte Youngster Düllberg sein Team erstmals nach dem 6:5 (13. Minute) wieder in Führung. Das "Leichtgewicht" des Trios kreiste nun zudem die Kreise von Skerka entscheidend ein, dem Neu-Ahlener gelang nur noch ein weiterer Feldtreffer in Abschnitt zwei.
Marcel Leclaire sorgt mit pariertem Strafwurf für die endgültige Wende
Die zweite gewinnbringende Umstellung lässt Kirchhoff in Spielminute 42 folgen. Zu dem von den guten Schiedsrichtern gegen die Hausherren verhängten Strafwurf beordert der Solinger Übungsleiter Marcel Leclaire zwischen die Pfosten. Mit seiner Parade gegen den im zweiten Durchgang eingewechselten und besten Ahlener Benny Lindt verhindert der SG-Keeper zunächst einen erneuten Führungswechsel. Welch' Wirkung so ein Einstand nach Maß mitunter noch hervorruft, unterstreicht Leclaire zwei Tage nach seinem 26. Geburtstag mit weiteren, teils spektakulären Paraden. "Für Marcel freut mich das ganz besonders", lobte auch Kirchhoff die Vorstellung seines eingewechselten Torstehers, "zumal er in den letzten beiden Spielen dank der fantastischen Vorstellungen von Gerrie von mir nicht eingesetzt wurde. Heute war es die richtige Einwechselung zum richtigen Zeitpunkt. Da gehört auch etwas Glück dazu.""Wir haben ohne den notwendigen Biss, Power, Esprit gespielt", analysierte hingegen Gästecoach Kaiser nach dem Spiel, "und insbesondere am Ende nicht mehr entsprechend Kohlen nachgelegt, um die SG bezwingen zu können." Ganz im Gegensatz zur SG, die durch Strafwurftreffer Mraz (52.) erstmals mit zwei Treffern in Führung gehen (23:21) und diese durch feine Einzelleistungen vom schmerzfrei gespritzten Mathias Fuchs (zweimal) und Düllberg erfolgreich verteidigten konnte. Der vielumjubelte Siegtreffer neun Sekunden vor Ablauf der Hallenuhr war dann standesgemäß dem Protagonisten des Abends vorbehalten: Alois Mraz.
Die Statistik:
SG Solingen – Ahlener SG 27:25 (13:15)
SG Solingen: Leclaire (ab 42.), Eylers; Fuchs (4), van Walsem, Schumacher (n.e.), Hinze (4), Borschka, Lange, Deppisch, Hantusch (2), Hammes (1), Düllberg (3), Mraz (13/8 ).
Ahlener SG: Deppe (bei zwei 7m), Katsigiannis; Mähler (n.e.), Lebiedzinski (n.e.), Schmiedtmeier (1), Wiegers (9/1), Klaus, Weber (1/1), Skerka (6), Lindt (5), Ernst (1), Greger (2).
Schiedsrichter: Ralf Damian / Frank Wenz (Bingen / Mainz)
Zuschauer: 900
Siebenmeter: 8:8 – 5:2 (Weber / 25. scheitert an Eylers, Lindt / 42. scheitert an Leclaire, Weber / 58. trifft per Aufsetzer nur die Querlatte)
Zeitstrafen: 6:8 Minuten (van Walsem, Hantusch, Düllberg – Schmiedtmeier, Wiegers, Klaus, Greger).