kann Heiner Brandt nicht mehr verlieren?

  • Als ich gestern den Handballbericht in der Zeitung las, und zu dem Punkt kann an dem Heiner Brandt die Schuld an den Niederlagen einzelnen Spielern (Zeitz, Glandorf) gab, fragte ich mich, hä spinn ich jetzt oder doch der Heiner !?!?!?????
    Unmöglich finde ich es wenn der Trainer einzelne Spieler für das nicht befriedigen Abschneiden verantwortlich macht! Das kann er den Spielern höchstens persönlich sagen, aber nicht über die Medien!!!
    In den Kieler Nachrichten gab es heute auch einen tollen Kommentar zu diesen Ausrutscher des Bundestrainer:

    Kommentar zum Konflikt Brand-Zeitz: Unverzichtbarer TypIn ungewöhnlich scharfer Form hat Heiner Brand am Rande der Handball-WM einigen seiner Spieler mit dem Rauswurf aus der Nationalmannschaft gedroht. Der Bundestrainer erwartet einen schnellen Lernprozess und fordert taktische Disziplin ein. Wenn er öffentlich einzelne Spieler wie Christian Zeitz vom THW Kiel kritisiert, hat er weder sich noch seinen Spielern damit einen Gefallen getan. Die Schuld am schlechtesten WM-Ergebnis seit 1938 kann Brand nicht auf die Schultern einzelner Spieler abwälzen.
    Wenn er einen Spieler wie Zeitz nominiert, muss er damit leben können, dass ein Zeitz auch in der Nationalmannschaft seinen Stil spielt. Wie der Linkshänder spielt, wusste Brand vorher: Mit viel Risiko, mit viel Individualismus. Ein Trainer muss in der Lage sein, einen Spieler diesen Typs zu integrieren. Oder man muss ihn zu Hause lassen. Ihn immer wieder an einem Volker Zerbe zu messen, hilft niemanden. Dafür sind beide zu unterschiedliche Spielertypen.

    Dass er mit lediglich 24 Jahren einer der ältesten Spieler in der Nationalmannschaft ist, darf sich auch nicht zum Bumerang entwickeln. Er will gar nicht führen, er will Handball spielen und mit seinem Torinstinkt Spiele entscheiden. Das ist ihm auch im DHB-Team oft genug gelungen. Wenn die Nationalmannschaft bei der WM 2007 im eigenen Land Erfolg haben will, kann sie auf einen Christian Zeitz nicht verzichten. Als Typ nicht. Und als Spieler schon gar nicht.

    (Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 03.02.2005)

    Wer Visionen hat sollte zum Arzt gehen! ( Helmut Schmidt)


  • Eigentlich macht der Heiner sowas auch nicht. Er wird sich bei seiner öffentlichen Kritik schon was gedacht haben.
    Aber das z.B. Zeitz durch das Turnier durch nicht seine Leistung abrufen konnte, hat doch jeder gesehen, wenn er nicht gerade eine rosa Kieler Brille auf hatte. Bei Glandorf das gleiche. Das Runde muß ins Eckige!!!
    Dazu braucht man nicht Heiner Brandts Kritik gehört oder gelesen zu haben. :nein:

  • Ich taste im Nebel...
    Vielleicht hat Brand eine Handball-Philosophie, die so gefestigt ist, das er sich auch in Teilen nicht davon trennen kann. Andere Typen in der Nationalmannschaft - aber wieder wird mit dem "alten" Deckungssystem operiert. Ansätze zu Alternativen waren ja zu beobachten, gingen aber nicht über das Stadium von kleinen Tests hinaus. Abgesehen davon gibt es noch den Versuch mit Grafenhorst als Spitze einer "französischen 5:1", die aber offensichtlich nicht mehr als eine persönlice Variante darstellt. Ansonsten kommt mir das vor, als ob die Spieler dem System anpepasst werden und nicht umgekehrt.
    Das gleiche gilt auch für die Angriffs-"Marotten" einiger Spieler. Wenn Grafenhorst oder sonstwer einen Dreher wirft ist das für mich nicht das Problem - völlig unabhängig, ob er trifft oder nicht. Entscheidend ist, ob vor der Aktion eine sinnvole Entscheidung steht. Ein Glandorf marschiert munter auf die Abwehr. Das ist kein Zerbe, der ja gerade wegen seines häufig nicht ausreichenden Tordrangs kritisiert wurde. Wegen des Drehers oder des "Marschierens" kann ich die nicht kritisieren.

    Auf der anderen Seite muss aber eben ein Trainer von den Spielern einfordern, diese Aktionen effektiver gestalten. Vielleicht geht es Brand genau darum. Dann wäre für mich seine individuelle Kritik absolut nachvollziehbar.
    Allerdings muss er sich immer noch fragen lassen, ob das alte System mit den neuen Spielern passt.

  • Zitat

    Original von härter_schneller
    Ich taste im Nebel...
    [...]
    Auf der anderen Seite muss aber eben ein Trainer von den Spielern einfordern, diese Aktionen effektiver gestalten. Vielleicht geht es Brand genau darum. Dann wäre für mich seine individuelle Kritik absolut nachvollziehbar.
    Allerdings muss er sich immer noch fragen lassen, ob das alte System mit den neuen Spielern passt.


    Genau das habe ich mir auch gedacht. Ich könnte es nicht besser ausdrücken...

    MfG Felix0711

    "Deshalb unterstütze ich mit vollstem Enthusiasmus ein Projekt, das abendländischen Humanismus mit moderner Technik verbindet – den Bau eines unterirdischen Doms!"
    Harald Schmidt

  • der hanball hat sich verändert, das system von heiner offenbar nicht. in der abwehr hat er vielleicht recht. aber im angriff geht das nicht mehr. vor allem bei diesem neuen team, das er sich selber ausgewählt hat. da hätte er schon vor 1 oder 2 jahren dem einen oder andern jungen spieler eine chanche geben müssen.

    DAS SPIEL OHNE BALL MACHT DAS SPIEL MIT DEM BALL!

  • Vielleicht kommt er ja 2007 zum VfL zurück...

    Einmal editiert, zuletzt von Yoon (5. Februar 2005 um 23:06)

  • Ich würde auch sagen, dass Heiner Brandt sich bestimmt was dabei gedacht hat, als er das gesagt hat!
    Und Christian Zeitz hat ja wohl bei der WM mehr über das Tor geworfen, als dass er getroffen hat, oder? Das sollte man mal zur Kenntnis nehmen, auch wenn man Fan vom THW Kiel ist!!!

    Steini

  • Ich finde es überhaupt mutig, dass er nich mit der gesamten alten Mannschaft zurückgetreten ist und quasi noch mal von vorn anfängt.

    Dass er dann den gleichen Einsatz von den anderen fordert finde ich nur richtig.

    Laying in bed, looking up at the stars, a single thought passed through my head.
    Where the fuck is my roof?

  • Lt . Sportreportage von heute 17.40 Uhr hat Heiner Brand mit Rücktritt gedroht :pillepalle: :pillepalle:


    "Ich muss in Ruhe über alles nachdenken"

    Europameister, Olympia-Silber - und nun nur 9. bei der WM. Das scheint an den Nerven von Heiner Brand zu zehren.


    Zwar nimmt er das neu formierte Team in Schutz ("Mit der Art und Weise, wie sie unter den Voraussetzungen hier aufgetreten ist, bin ich sehr zufrieden."), aber die Arbeitsbedingungen seien nicht optimal gewesen.

    Von außen sei durch zu hohe Erwartungen Unruhe hereingetragen worden. "Es muss gewährleistet sein, dass ich in Ruhe arbeiten kann. Sonst muss man Konsequenzen ziehen", so der Bundestrainer.

    Kopiert aus Sport1.de

    Gruß aus dem Ländche

    Daski

    Nie dürft Ihr so tief sinken, von dem Kakao, durch den man Euch zieht, auch noch zu trinken

    Einmal editiert, zuletzt von Daski (6. Februar 2005 um 18:14)

  • ich denke, der 9. Platz ist nicht sein Problem, sondern der Umgang der Medien mit diesem Platz. Bei seiner unverhohlene Kritik an Zeitz fühlt er sich mißverstanden. Wenn Heiner Brand nicht eine Reihe von Spielen verlieren darf, dann hat es aus seiner Sicht keinen Sinn, weiter zu machen, denn bis zur Heim-WM wird es noch einige Niederlagen geben. Wenn bei der nächsten EM wieder ein zu hoher Erwartungsdruck der Öffentlichkeit da ist, fürchtet er, dass er nicht das Goldene Team aufbauen kann.

    Aber damit muss er leben, das ergeht jedem Bundesligaklub Jahr für Jahr so, auch wenn die unter anderen Voraussetzungen arbeiten.

    Im Vergleich zu Serdarusic muss man sich Elefanten als vergessliche, etwas schusselige Tiere vorstellen. (Süddeutsche Zeitung v. 10.2.09)

  • In der heutigen NW findet sich ein Artikel über Heiner und die Kritik von Teilen der Medien am Abschneiden der Nationalmannschaft. Ich fasse mal zusammen:

    Die Rücktrittsdrohung gab es wohl mit den Worten: "Ob ich weitermache, darauf will ich mich heute noch nicht festlegen."

    Weiter sagte Heiner, er sei bereit eine neue Mannschaft aufzubauen, wenn man ihm und der Mannschaft die nötige Zeit dafür gibt und nicht zu schnell zu viel fordert. Mit dem DHB-Präsidium sei man in dem Punkt auf einer Wellenlänge. Aber ohne Unterstützung der Öffentlichkeit sei dies nicht möglich, so Brandt, der in den nächsten Wochen die Stimmungslage ausloten will und dann einen Entscheidung treffen will.

    Was ihn besonders gestört hat war die mediale Kritik am Abschneiden der neuen Mannschaft, die wie er sagt nicht mehr mit der Europameister-Mannschaft zu vergleichen ist. Platz 9 ist für ihn unter den gegebenen Bedingungen völlig in Ordnung.
    Weiter hat Heiner nochmal gesagt wie sehr in die Darstellung gestört hat, dass er einigen Akteuren (z.B. Zeitz) als Sündenböcke für Niederlagen dargestellt hätte. "Wer mich kennt, der weiß dass ich keinen an den Pranger stelle [..] wenn er mal Fehler macht. Ich habe lediglich [..] Dinge genannt, die wir verbessern müssen, um wieder in die Weltspitze vorstoßen zu können."

    Und Heiner wieß nochmals darauf hin, dass er viel Spaß daran hat, die Nationalmannschaft zu trainieren.


    Ich hoffe mal, dass dies auch in Zukunft zu bleibt.

  • Moin,

    vielleicht sollte er nach dem "Schnitt" nochmal einen "Schnitt" machen.

    Meine Meinung: (steinigt mich doch...)

    Weg mit reinen Abwehrspezialisten, die Wechselei bringt nur Unruhe ins Spiel.

    Umstellung auf 3:2:1 Deckung

    Im Rückraum müssen Spieler spielen, die auch mal aus 10 m über die Deckung werfen und sich nicht immer totwursteln

    In der Bundesliga muss eine Ausländerquote eingeführt werden, damit in einigen Vereinen auch mal deutsche Spieler ran dürfen.

    Kritik von anderen "Experten" hat auch immer etwas Wahres, auch wenn man es nicht so gerne hören will.....

    Gruß, harmi

    :) Mache nie zwei mal den selben Fehler, die Auswahl ist doch groß genug! :)

  • Zitat

    Original von harmi
    In der Bundesliga muss eine Ausländerquote eingeführt werden, damit in einigen Vereinen auch mal deutsche Spieler ran dürfen.

    Die Quote gibt es doch oder bin ich gerade auf dem falschen Dampfer. Aber dabei ist zu beachten wer überhaupt noch als Ausländer gilt. Die ganzen Spieler mit der Staatsbürgerschaft eines EU-Mitgliedsstaates dürfen nicht durch einen Ausländerquote benachteiligt werden und unterfallen einer solchen auch nicht. Gleiches gilt auch für Bürger aus Staaten die bestimmte Assoziationsabkommen mit der EU haben. Da bleiben am Ende nicht soviele "Ausländer" übrig die unter eine solche Quote fallen.

  • Zitat

    Original von Nauru

    Die Quote gibt es doch oder bin ich gerade auf dem falschen Dampfer. Aber dabei ist zu beachten wer überhaupt noch als Ausländer gilt. Die ganzen Spieler mit der Staatsbürgerschaft eines EU-Mitgliedsstaates dürfen nicht durch einen Ausländerquote benachteiligt werden und unterfallen einer solchen auch nicht. Gleiches gilt auch für Bürger aus Staaten die bestimmte Assoziationsabkommen mit der EU haben. Da bleiben am Ende nicht soviele "Ausländer" übrig die unter eine solche Quote fallen.

    dann müssen wir halt eine "Deutschen - Pflichtquote" einführen. So wie jetzt kann es doch nicht weiter gehen.

    Europa heute:

    Deutschland erfüllt alles zu Hundert Prozent
    Frankreich befürworte, dass Deutschland alles zu Hundert Prozent erfüllt
    Portugal verweist auf seine Randlage
    England gehört nicht zu Europa, sondern zu großbritannien
    usw. usw.

    Gruß, harmi

    :) Mache nie zwei mal den selben Fehler, die Auswahl ist doch groß genug! :)

  • Vielleicht kommen ja aus dem Ausland so viele gute junge Handballspieler, weil dort die Nachwuchsarbeit besser ist. Schon mal daran gedacht? - Davon abgesehen finde ich es auch wichtig, dass die Bundesliga-Manager mehr auf "Eigengewächse" setzen als immer neue Leute einzukaufen. Einkaufen ist auf die Dauer nicht erfolgversprechend, außer der Trainer hat einen verdammt guten Riecher, wer in die Mannschaft passt.

    MfG Felix0711

    "Deshalb unterstütze ich mit vollstem Enthusiasmus ein Projekt, das abendländischen Humanismus mit moderner Technik verbindet – den Bau eines unterirdischen Doms!"
    Harald Schmidt