Hallo an die Humoristen aus der HE,
ich "traue" mich jetzt auch einmal mit einem kleinen Text ins "Haifischbecken" Fun-Forum (wo wäre er sonst am besten aufgehoben?) und hoffe, dass ich mit meinem Beitrag, welchen ich nicht selbst verfasst habe, den "Geschmack" des Grossteils von Euch treffe bzw. für ein kurzweiliges, von mir aus auch nur innerliches Lächeln bei Euch sorgen könnte. ![]()
Beim Rest, den es statistisch immer gibt, entschuldige ich mich vorsichtshalber schon jetzt in aller Form; Humor ist halt eine Geschmacksfrage ![]()
Der Beitrag ist wie gesagt nicht von mir, ich weiß leider die genaue Quelle nicht mehr:
Es dürfte ein mehr oder weniger seriöses Online-Nachrichtenmagazin gewesen sein, wo ich diese Zeilen mit diesem unverkennbar leicht zynischen Unterton gefunden und liebgewonnen habe. ![]()
Aber entscheidet selbst; vielleicht erkennt die/ der ein oder andere sich wieder - welchem Lager auch immer zugehörend ![]()
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Sie sind die Pest. Nein, schlimmer: das Böse per se. Nordic Walker - allein schon diese Modernität vorgaukelnde Bezeichnung. Fußvolk, sage ich nur, aufgepeppte Spaziergänger. Und dieses Outfit, der Design-GAU. Aber es werden immer mehr. Sie sind überall, das Laufareal wird zur Kampfzone. Auf ins Gefecht!Man hört sie schon von Weitem am Schrappen ihrer Stöcke. Sie sind gefährlich, gemein und rücksichtslos. Sie werden immer bedrohlicher, ich verachte sie zutiefst: Walker. Wenn sie zu dritt nebeneinander auf dem Waldweg ihre albernen Aluminiumrohre finnischer Herkunft hinter sich herziehen, muss ich beim Überholen aufpassen, dass ich nicht über einen ihrer Prügel stolpere und mir alle Knochen breche.
Kommen sie mir entgegen, gucken sie so entschlossen und selbstgewiss durch ihre 200 Euro teure Oakley-Colorverglasung, dass mir Angst und Bange wird. Wir sind die Guten, die Gesunden, sagen ihre stolzen Blicke, wir strapazieren unsere Gelenke nicht, wir gehen sanft und rücksichtsvoll mit unserem Körper um, wir sind keine brachialen Brechmänner, die mit 40 Jahren immer noch so tun, als sprängen sie testosterongeladen über die Bullenwiese.
Am Anfang habe ich versucht, sie mit einem höhnischen Grinsen zu verunsichern. Sie wussten genau, was ich meine: Ja, ich lache über euch, eure albernen Stöckchen, die peinlich-bunten Karnevalsklamotten, eure klumpfüßigen Schuhe und vor allem verachte ich euch für eure gigantischen Trinkfässer, die ihr umgeschnallt habt: 200 Kalorien pro Stunde vernichten, aber 500 zu sich nehmen - so verliert man kein Gramm, sondern päppelt unterernährte Kinder auf - Ihr Walk-Tonnen.
Neulich wollte ich wieder so eine Gruppe überholen. Als ich auf zehn Metern heran war, habe ich beschleunigt wie der Michi Schumacher am Ende der Schikane. Sie sollten den Staub schmecken, den ich mit meinen kraftvollen Schritten aufwirbeln würde. Doch kaum hatte ich den Turbo gezündet, fuhr ein stechender Schmerz durch mein linkes Bein, so, als hätte mir jemand ein Starkstromkabel in die Kniekehle gerammt. Ich machte "Hrrmmpf", beugte mich vor und begann zu humpeln.
Die Walker drehten sich um. Ungerührte Blicke. "Alles in Ordnung", quetschte ich ungefragt hervor. Trottet doch weiter, ihr Idioten. Taten sie auch. Das Schrappen ihrer Stöckchen verhallte. Ich schleppte mich zum Parkplatz. Weil jeder Tritt auf die Kupplung höllisch schmerzte, fuhr ich im zweiten Gang nach Hause. Mona schüttelte nur den Kopf. Mein Stöhnen nachts ertrug sie nicht. Sie zog aufs Sofa. Der Orthopäde am nächsten Morgen fühlte und röntgte und murmelte irgendetwas von "Patellasehne". Er befahl vier Wochen Laufpause, mindestens. Zum Abschied fragte er: "Haben Sie's mal mit Walken versucht?"